Fritz Reiß

Fritz Reiß

Fritz Winold Reiss (* 19. März 1857 in Düsseldorf; † 27. Februar 1915 in Kirchzarten) war ein deutscher Lithograph, Illustrator, Grafiker und Maler.

Mühlengrund, nach einem Aquarell von Fritz Reiss

Reiss studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Müller und Heinrich Lauenstein. Anschließend war bis 1878 im lithographischen Betrieb seines Vaters in Düsseldorf tätig. Seit 1878 lebte er bis 1882 in Stuttgart, danach in Lahr (1882 bis 1886), Karlsruhe (1886 bis 1888), Leipzig (1888 bis 1892), dann wieder in Stuttgart und von 1899 bis 1908 in Freiburg im Breisgau. Reiss war Mitglied der 1899 gegründeten Künstlervereinigung „Breisgauer Fünfer“, deren Vorstand Hermann Dischler war. Er wohnte seit 1908 in Kirchzarten, schloss sich dort den Malern der sogenannten Gutacher Künstlerkolonie an. In seinen Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden hielt er das Land, die Leute und das Brauchtum des Schwarzwaldes erzählerisch-humorvoll fest, nicht ohne auf Sozialkritik zu verzichten. Er illustrierte zahlreiche Bücher, gestaltete Postkarten sowie Keramik.

Illustrierte Werke (Auswahl)

  • Was die Menschen treiben: ein Bilderbuch für Kinder von 6 - 10 Jahren von F. Erck. Ill. von Fritz Reiss. Leipzig: Meissner & Buch, 1889. Mikrofilm-Ausg., 1998.
  • Spielereien für Kinder, vierzig in feinstem Farbendr. ausgeführte Bildchen von F. Reiß nebst vielen Verschen von Karl Thienemann. Eßlingen bei Stuttgart: Schreiber, ca. 1890.
  • Vom lieben Christkind, Gedichte. Ill. von C. Junghändel und F. Reiß. Nürnberg: Jasper, um 1890.
  • Das Cantate-Festmahl in Wort und Bild. Illustrationen von Fritz Reiss. Leipzig: Börsenverein der Deutschen Buchh., 1890.
  • Aus Hänschens Jugendzeit ein Bilderbuch. Fritz Reiss. Mit Versen von W. Herbert. Eßlingen: Schreiber, 1892.
  • Lustiges aus'm Schwarzwald v. Fritz Reiss; Text v. J. J. Hoffmann; u. H. Domsch. - Stuttgart; Leipzig; Berlin; Wien: Deutsche Verl.-Anst., 1894.
  • Freytag’s Rhein-Album. In 24 Kunstblättern nach Original-Aquarellen von Fritz Reiss und P. Schmohl. Stuttgart: Freytag, ca. 1895.
  • All Heil! Federzeichnungen von Fritz Reiß mit Versen von Ernst von Khuon. Lahr: 1885.
  • Wie die Kinder spielen: ein Leinwandbilderbuch mit 8 feinen lackierten Bunt-Bildern und 6 reizend illustrierten Textseiten. Esslingen b. Stuttgart : Schreiber, 1896.
  • Ernst von Wolzogen: Die Gloriahose. Beigefügtes Werk: 's Meikatel und der Sexack. Illustr. v. Fritz Reiss. Stuttgart: Krabbe, 1897.
  • Paul Heyse: Fräulein Johanne. Beigefügtes Werk: Auf der Alm. Ill. von Fritz Reiß. Stuttgart: Krabbe, 1900.
  • Elisabeth Müller: Die Fleißbildchen. Beigefügtes Werk: Das Milchmädchen von Bergach. Freiburg: Herder, 1901.
  • Paul Heyse: San Vigilio: Novelle. Ill. von Fritz Reiss. Stuttgart, 1902.
  • Paul Heyse:Tantalus: zwei Novellen. Ill. von René Reinicke und Fritz Reiss. Stuttgart: Krabbe, 1910.
  • Elisabeth Müller: Ein Bubenstreich. Freiburg: Herder, 1912.
  • Weihnachten 1915; Festgabe d. Daheim f. unsere Krieger. Mit e. Anzahl d. schönsten Weihnachtslieder. (Umschlagbild nach e. Entwurf von Fritz Reiß.) (Hrsg.: Hanns v. Zobeltitz, Paul Oskar Höcker u. J. Höffner). Bielefeld & Leipzig: Velhagen & Klasing, 1915.
  • Peter Rosegger: Der Adlerwirt von Kirchbrunn. Mit Bildern v. Fritz Winold Reiß. Hamburg: Verl. der Dt. Dichter-Gedächtnis-Stiftung, 1916.

Literatur

  • Katalog der Deutschen Kunstausstellung Baden-Baden. Baden-Baden, 1916 (Nr. 779).
  • Joseph August Beringer: Badische Malerei im neunzehnten Jahrhundert. Karlsruhe: 1922.
  • Thieme-Becker, Bd.28, 1934, S. 238.
  • Jan Lauts und Werner Zimmermann (Bearb.): Katalog Neuerer Meister. 19. und 20. Jahrhundert. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 1971, S. 195.
  • Joseph August Beringer: Badische Malerei 1770-1920. Mit Vorwort und einem biographisch-bibliographischen Anhang von Rudolf Theilmann. Karlsruhe: 1979.
  • Hans H. Hofstätter (Hrsg.): Das Schwarzwaldbild. Ausstellungskatalog Augustinermuseum Freiburg. Freiburg i. Br.: Schillinger, 1986. ISBN 3-921-340-30-6.
  • Hans Ries: Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum: 1871 - 1914; das Bildangebot der Wilhelminischen Zeit; Geschichte und Ästhetik der Original- und Drucktechniken; internationales Lexikon der Illustratoren; Bibliographie ihrer Arbeiten in deutschsprachigen Büchern und Zeitschriften, auf Bilderbogen und Wandtafeln. Osnabrück: Wenner, 1992, S. 802. ISBN 3-87898-329-8.
  • Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819 - 1918; (in drei Bänden) hrsg. vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof. Teil 3: Nabert - Zwecker. München: Bruckmann, 1998. ISBN 3-7654-3011-0.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fritz Reiss — Fritz Reiss: Schwarzwälder Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Alter Fritz — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung …   Deutsch Wikipedia

  • Order of battle at Jutland — The British Grand Fleet at the Battle of Jutland This is the complete order of battle for the Battle of Jutland in 1916. Note: dates given are those of commissioning. Contents 1 …   Wikipedia

  • SMS Danzig (1905) — Deutsches Reich Schiffsdaten Baubezeichnung Ersatz Alexandrine Schiffstyp Kleiner Kreuzer …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Rei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Mannheim-Innenstadt — Grundrissbüchlein aus dem Jahr 1796 Mannheimer Innenstadtbereich (Quadrate rot) …   Deutsch Wikipedia

  • Mannheimer Innenstadt — Grundrissbüchlein aus dem Jahr 1796 Mannheimer Innenstadtbereich (Quadrate rot) …   Deutsch Wikipedia

  • Mannheimer Quadrate — Grundrissbüchlein aus dem Jahr 1796 Mannheimer Innenstadtbereich (Quadrate rot) …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Mannheim — Erzbischof Karl Theodor von Dalberg Maximilian I. König von Bayern …   Deutsch Wikipedia

  • Henry Jakob — Heinrich Eduard Jacob (* 7. Oktober 1889 als Henry Edward Jacob in Berlin Friedrichstadt; † 25. Oktober 1967 in Salzburg) war ein deutscher und amerikanischer Journalist und Schriftsteller. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Henry E. Jacob und …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”