Fruchtbarkeitstanz

Fruchtbarkeitstanz

Fruchtbarkeitstänze sind rituelle Handlungen einiger Kulturen, insbesondere von Naturvölkern. Das Anliegen dieser sozialen Veranstaltungen ist meistens das Freisetzen spiritueller, sexueller Energie.

Nach den Forschungen des österreichischen Ethologen Irenäus Eibl-Eibesfeldt werden Fruchtbarkeitstänze fast ausschließlich von Frauen aufgeführt, während ansonsten die meisten Tänze der Naturvölker von Männern gezeigt werden.[1]

Beispiele

Eine auf das 4. Jahrtausend v.Chr. datierte Höhlenmalerei[2] aus der Roca del Moros in der spanischen Comarca Garrigues ist eine der ältesten Überlieferungen eines Fruchtbarkeitstanzes, die als danza fálica (dt: phallischer Tanz) bezeichnet wird.

Der Obando Fruchtbarkeits Tanz ist ein philippinisches Tanzritual. Jedes Jahr im Mai tanzen die Männer, Frauen und Kinder aus Obando in der Provinz Bulacan auf den Straßen in Begleitung von Musikinstrumenten aus Bambus. Sie tragen traditionelle Tanzkostüme und ehren Bilder der Schutzpatrone San Pascual (St. Paschal), Santa Clara (St. Claire) und Nuestra Señora de Salambao (Unsere liebe Frau von Salambao). Beim Tanzen singen sie das Lied Santa Clara Pinung-Pino.

Auch der heute noch verbreitete Bauchtanz hat sich mit seiner Nachahmung des Geschlechtsaktes in Form von Beckenkreisen und anderen erotischen Bewegungen aus Fruchtbarkeitstänzen entwickelt.

Fruchtbarkeitstänze sind auch Objekte der bildenden Kunst wie der Malerei[3] oder der Fotografie[4].

Einzelnachweise

  1. Tanzgeschichte und Tanzrituale bei Naturvölkern (Abschnitt Rhythmisierung, Kapitel 3.3) (PDF, 561 kB)
  2. Höhlenmalerei eines Fruchtbarkeitstanzes
  3. Gemälde eines Fruchtbarkeitstanzes von Maria Rohrbach
  4. stilisierter Fruchtbarkeitstanz einer Lotosblüte

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