Fuchsstadt (Stadtlauringen)

Fuchsstadt (Stadtlauringen)
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Fuchsstadt ist ein Gemeindeteil der Großgemeinde Stadtlauringen im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Von Reichmansshausen aus dem Ebertshäuser Wald kommend bietet sich ein herrlicher Panoramblick auf Fuchsstadt und den dahinterliegenden Haßbergen. Die Sicht reicht vom Schloss Craheim bei Wetzhausen bis zur Bettenburg bei Hofheim. Fuchsstadt, ein Ortsteil des Marktes Stadtlauringen, liegt auf einer Höhne von 317 Metern am Sauerquellenbach, der auch zur Wasserregulierung des Ellertshäuser Sees - größter (Stau-) See Unterfrankens, dient. Fuchsstadt ist wie Altenmünster in unmittelbarer Nähe des Ellertshäuser Sees. Mit seinen 150 Einwohnern liegt das Dorf etwa 6 Kilometer südöstlich vom Markt Stadtlauringen.

Allgemeines

Historisches:

In der Hälfte des 13. Jahrshunderts wird ein Ritter Helmbold von Vustat erwähnt. Um das Jahr 1500 tritt es als Fuchsstatt auf, erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts führt es den jetzigen Namen. 1310 zählt das Dorf 16 Behausungen, die 1637 auf 10 sinken, die übrigen werden durch Plünderungen und Feuersbrunst zustört. 1641 zählt man nur noch 5 bewohnte Anwesen. Zu dieser Zeit soll auch der Nachbarort Ellertshausen verschwunden sein.

Eine Besonderheit über die Grenzen der Großgemeinde Stadtlauringen hinaus ist das Brauhaus-Museum. Ein Führer zeigt dem interessierten Gast das Gebäude mit seinen Einrichtungsgegenständen und bringt jedem nahe, wie in früheren Zeiten Bier gebraut wurde.

Einen Besuch ist auch die außen unscheinbare aber sehenswert ausgestattete Dorfkirche mit ihren mittelalterlichen Fresken wert. [1]

Brauhausmuseum

Im ehemaligen Gemeindebrauhaus zu Fuchsstadt wurde 1965 zum letzten Mal Bier gebraut. Seitdem dient es als Museum und kann unter Führung des letzten Braumeisters, Herrn Bernhard Müller, besichtigt werden. Zu sehen sind natürlich die Gebrauchsgegenstände, die man zur Bierherstellung benötigte, wie der eingemauerte, kupferne Braukessel, die Anmaischkufe und das Rührwerk, das Kühlschiff, die riesigen Gärfässer im Keller und verschiedenen Kleingeräte. Da das Braurecht im Grunde noch heute gültig ist, könnte rein theoretisch - nach der Instandsetzung der Gerätschaften - wieder Bier gebraut werden. Allerdings bleibt zu befürchten, dass es an den heutigen Auflagen scheitern würde, ... könnte in das offene Kühlschiff doch eine Maus fallen.

Geschichte der Katholischen Kirche St. Nikolaus – St. Vitus in Fuchsstadt

Die erste geschichtliche Erwähnung der Kirche durch Rechnungslegung ist aus dem Jahre 1490. Aus dieser Zeit dürften auch die gotischen Gemälde im Turm sein, die im Jahre 1955 wieder freigelegt wurden. Da es immer wieder zu Versetzungen und zu Baufälligkeiten des alten Kirchenschiffes kam, brach man dieses 1736 ab und begann mit einem Neubau. Der Turm blieb stehen, wurde erhöht und mit einer welschen Haube (Zwiebelturm) gekrönt. 1742 schien der Kirchenbau in der heutigen Form fertig gewesen zu sein. Der schon während der Bauzeit beschaffte, gebrauchte Hochaltar und die Kanzel, die man später restaurierte, fanden darin ihren Platz. Die noch heute vorhandene klassizistische Orgel stammt aus den Jahren 1806/1808. Die Seitenaltäre werden nur einmal in den Jahren 1833/34 wegen Ausbesserungsarbeiten erwähnt. Später erwarb man einen neuen Tabernakel, eine Pieta und eine St. Vitus Statue. 1851 kam ein neues Hochaltarbild, Christus am Kreuz und ein Ölbild das St. Georg zeigt, hinzu. Die Marienstatue mit Jesuskind vergoldete 1854 Nikolaus Ort aus Schweinfurt. Links im Chorraum hängt ein Vierzehnheiligen Bild, wahrscheinlich ein früheres Altarbild.

1876 fand eine Neugestaltung der Kirche im neugotischen Stil mit entsprechenden Malereien und dem Aufstellen eines entsprechenden Altars statt. Bei der Renovierung im Jahre 1937 entfernte man die neugotischen Malereien wieder und ersetzte den Altar 1957/58 durch den jetzigen Hochaltar. An diese neugotische Zeit erinnern noch heute die Statuen des Kirchenpatrons St. Kilian und der heiligen Helena, die sich auf den Seitenaltären befinden. Den heutigen Hochaltar, zieren die fast lebensgroßen Bischofsfiguren St. Nikolaus und St. Burkard.

Im Altarraum links finden Sie den Zugang zu den gotischen Gemälden, aus den Jahren ca. 1450 mit Sakramentsnische im Turm.

Erklärung

In die Wand eingebracht ist eine typische Sakramentsnische aus der Zeit des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter, der von 1573 bis 1617 regierte. Entstanden ist sie um 1600/1615. Da beim Einbau der Sakramentsnische keine Rücksicht auf die darunter liegenden Wandmalereien genommen wurde bedeutet dies zum einen, dass sie auf jeden Fall älter sind, und zum andern, dass sie spätestens zu diesem Zeitpunkt übertüncht worden sind.

Die Wandbilder sind wohl im 15. Jahrhundert entstanden, grob um 1450. Wahrscheinlich ist es die erste Ausmalung des Turmchors, der ja ebenfalls in das 15. Jahrhundert datiert wird. Kreuzigungsszene: in der Mitte, über dem Scheitel der Sakramentsnische, der im Verhältnis zu den übrigen Figuren größer proportionierte gekreuzigte Jesus, links und rechts davon die gekreuzigten Schächer. Auf der rechten Seite des Mittelkreuzes ist der Hauptmann Longinus auf einem Pferd zu erkennen, der mit einer Lanze die rechte Seite des Gekreuzigten öffnet.

Das Jüngste Gericht: Christus thront als Richter über die auferstandenen Menschen in einem mandelförmigen Nimbus auf dem Regenbogen. Links (vom Betrachter aus) ist Maria noch zu ahnen, rechts Johannes der Täufer. Beide sind Fürbitter für die Auferstandenen. Links unten ist noch eine größere Figurengruppe zu sehen. Dabei handelt es sich um die Seligen, die in das Paradies einziehen dürfen. Dem müsste auf der anderen Seite die Schar der Verdammten vor dem Höllenrachen entsprechen.

Bei den Bildern auf den vier Feldern des Gewölbes handelt es sich, soweit zu erkennen um die Symbolwesen der vier Evangelisten. Eigentümlich ist eine teilweise Doppelung der Wesen, so beim Löwen des Evangelisten Markus über der Weltgerichtsszene und beim Stier des Lukas über der Kreuzigung. Der Engel, der für Matthäus steht, scheint nicht gedoppelt. Auf dem vierten Feld müsste ein Adler für Johannes zu sehen sein.

Einzelnachweise

  1. Der Haßgau, das Land der Schlösser, Burgen und Ruinen. Verlag Josef Holl, Hofheim 1972.

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