Fuhlrott-Museum

Fuhlrott-Museum
Der Eingangsbereich des Museums, als es noch geöffnet war. (2007)

Das Fuhlrott-Museum war ein naturkundliches Museum in Wuppertal. Das von den Fördervereinen und der Stadt Wuppertal unterhaltene Museum sah sich steigenden Sparzwängen ausgesetzt, was zwangsläufig zu einer Einschränkung des Angebotes führte. Die gesamte Sammlung, die nicht komplett der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte, umfasst unter anderem 60.000 Fossilien und Mineralien, 220.000 Käfer, Vogelpräparate und Insekten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Museumsbetrieb

Das Museum ist 1892 aus der Sammlung des Naturwissenschaftlichen Vereins von Elberfeld und Barmen (gegründet 1846) unter der Leitung von Dr. Johann Carl Fuhlrott, hervorgegangen. Fuhlrott erkannte als erster Wissenschaftler in den im Neandertal gefundenen Schädelknochen die sterblichen Überreste eines anderen Typus der Gattung Mensch, den Homo neanderthalensis.

Nachdem die Sammlung in den folgenden Jahrzehnten an verschiedenen Orten in Barmen und Elberfeld beheimatet war, war sie seit April 1967 am letzten Standort Auer Schulstraße Ecke Friedrich-Ebert-Straße untergebracht, wenige hundert Meter westlich der Innenstadt von Elberfeld.

Im Frühjahr 2003 gab es gravierende Etatkürzungen und Direktor Hans-Hermann Schleich gab die Leitung des Museums ab. Der Naturwissenschaftliche Verein führte das Haus ehrenamtlich weiter.[1]

Schließung

Ende März 2008 ist das Museum geschlossen worden.[2] Es war vorher schon länger bekannt, dass die städtischen Gebäude, in denen das Museum untergebracht war, grundlegend saniert werden müssen. Nach der Sanierung soll der Gebäude-Komplex ganz von der Volkshochschule genutzt werden. Für die naturkundliche Sammlung wurde zunächst ein neuer Standort gesucht. Es gab Pläne für die Verlegung in die Zoo-Gaststätten am Wuppertaler Zoo oder in das Gebäude der ehemaligen Reichsbahndirektion Elberfeld. Aufgrund von Sparzwängen der Stadt Wuppertal blieben diese im Ideenstadium, denn die Zoo-Gaststätten hätten vorher noch umfangreich saniert werden müssen. Im Juni 2008 wurden dann alle Exponate auf noch unbestimmte Zeit in Containern am Katernberger Schulweg gelagert, bis sich eine dauerhafte Lösung findet.

Im Dezember 2010 wurde bekannt, dass die meisten Exponate als Leihgaben an andere Museen und Einrichtungen abgegeben wurden und das Fuhlrott-Museum „faktisch nicht mehr existent“ sei.[3] Diese Leihgaben können von der Stadt Wuppertal bis 2014 zurück gefordert werden, nach dieser Zeit gelten dann die Exponate als Schenkung.[1] Das Depot am ehemaligen Schulgebäude am Katernberger Schulweg soll bis Jahresende 2011 aufgelöst, das Gebäude abgerissen und das Grundstück veräußert werden. Die Exponate sollen dann zur Münzstraße verlagert werden. Nach einem Interview[1] äußert sich Will Baltzer, der Vorsitzenden des Fördervereins Fuhlrott-Museum, zuversichtlich das in der Münzstraße eine Zwischenlösung geben wird. Nach seiner Aussage gibt es einen Plan, dass in Zusammenarbeit mit dem Leiter des Historischem Zentrums, Eberhard Illner, dort in der Münzstraße eine Schausammlung für Schulklassen als Zwischenlösung geschaffen werden könnte. Nach seiner Aussage sind die Zoo-Gaststätten als spätere Lösung am besten geeignet.[1] Der Vorsitzende des Naturwissenschaftlichen Vereins, Wolf Stieglitz, widerspricht im Frühjahr 2011 die Aussage Baltzers und sieht keine Chance für eine Wiederbelebung für ein naturwissenschaftliches Museum in Wuppertal.[4]

Ausstellung

Das Fuhlrott-Museum setzte seinen Schwerpunkt auf naturkundliche Exponate, wobei in den Sonderausstellungen auch teilweise völkerkundliche Themen behandelt wurden. Die Ausstellung gliederte sich in zwei Bereiche:

  • Die Dauerausstellung des Fuhlrott-Museums zeigte unter anderem die heimische Fauna anhand zahlreicher Tierpräparate sowie die Entwicklung der Arten durch die Evolution. Ferner wurden zahlreiche Fossilien, aber auch Mineralien und einige lebende Tiere gezeigt.
  • In den beiden Räumen der Wechselausstellung wurden Exponate zu einem bestimmten Thema zeitlich befristet ausgestellt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d „Frist läuft im Jahr 2014 ab“ in: Wuppertaler Rundschau vom 19. Februar 2011
  2. Meldung des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal
  3. Westdeutsche Zeitung: Fuhlrott-Museum: Leihgaben sind in ganz NRW verteilt, abgerufen am 12. Dezember 2010
  4. Stieglitz: Fuhlrott-Museum ohne Chance Westdeutsche Zeitung (online) vom 5. April 2011
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