- Funiculus umbilicalis
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Die Nabelschnur (lat. Funiculus umbilicalis) verbindet bei allen Säugetieren (außer Beuteltieren) inklusive des Menschen den Embryo beziehungsweise Fötus im Mutterleib über die Plazenta mit dem Blutkreislauf des Muttertieres bzw. der Schwangeren. Sie stellt damit die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie die Entsorgung von Stoffwechselabbauprodukten wie Kohlendioxid sicher.
Die menschliche Nabelschnur ist etwa 50–60 Zentimeter lang, 1,5 bis 2 Zentimeter im Durchmesser, meist spiralig gewunden und vom Amnion umgeben. Sie enthält in der Regel drei Gefäße, nämlich zwei Nabelarterien (Arteriae umbilicales), die kohlendioxidreiches und nährstoffarmes Blut vom Kind zur Plazenta leiten und eine Nabelvene (Vena umbilicalis), die Blut von der Plazenta zum Kind leitet. Die rechte Nabelarterie bildet sich bereits während der ersten Wochen zurück. Ist nur eine Nabelarterie nachweisbar, spricht man von einer singulären Umbilicalarterie. Eine Nabelschnur mit zwei Gefäßen wird als eine Variante angesehen und tritt relativ selten (beim Menschen in ca. 1 % der Fälle) auf.
Typisch für die Nabelschnur ist das gallertige Bindegewebe, das einerseits für die notwendige Flexibilität verantwortlich ist und gleichzeitig vor einem Abknicken bei Biegebelastungen schützt. Es besteht aus feinen Kollagenen, wenigen Fibroblasten und großen Mengen an wasserbindenden Hyaluronen (Wharton-Sulze).
Beim Menschen wird die Nabelschnur üblicherweise nach der Geburt zweifach abgebunden und durchtrennt, sobald das Blut in der Nabelschnur aufgehört hat zu pulsieren. Dies ist meist 5 bis 10 Minuten nach der Geburt der Fall. Bei fast allen Tieren wird die Nabelschnur vom Muttertier durchbissen oder sie reißt von alleine ab. Die nach Abfallen des Nabelschnurrests (nach etwa 3 bis 10 Tagen) entstehende Narbe in der Mitte des Bauchs ist der Nabel. Die Nabelschnur ist schmerzunempfindlich.
Aus dem Nabelschnurblut können Stammzellen gewonnen werden.
Weblinks
- www.wissenschaft.de: Die Vorteile des späten Abnabelns - Durchtrennen der Nabelschnur mit wenigen Minuten Verzögerung senkt das Risiko für Eisenmangel
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