Führbandgeschoss

Führbandgeschoss

Das Führungsband (auch Führungsring) ist Teil eines Geschosses aus Rohrwaffen. Es hat in der Regel drei innenballistische Aufgaben:

  • Die Abdichtung des Verbrennungsraumes zwischen Rohrwand und Geschoss.
  • Vermittelt dank den Zügen im Rohr dem Geschoss eine Rotation um die Längsachse (Drall).
  • Dient als hintere Führung des Geschosses im Lauf.[1]

Die Führungsbänder sind meist aus Kupfer, einem weicheren Metall als Rohr und Geschoss, so dass sie sich in die Züge einpressen lassen. Je nach Beanspruchung werden ein oder zwei Führungsbänder abgebracht. Die Führungsbänder um das Geschoss weisen stets einen etwas größeren Durchmesser auf als das Innenkaliber des Rohres, um eine vollständige Abdichtung beim Schuss zu erreichen. Gleichzeitig erhält das Geschoss bei der Beschleunigung eine Rotationsbewegung in Längsrichtung, also den Drall, was sich auf die Präzision der Flugbahn auswirkt. Vor allem bei schweren Artilleriegranaten können die Führungsbänder als Drallführungsringe ausgeführt sein. In Drallführungsringe werden bei der Herstellung des Geschosses Längsnuten eingearbeitet, in die die Züge eingreifen können. Das ermöglicht schon beim Ansetzen des Geschosses im Rohr einen Formschluss zwischen dem Geschoss und den Zügen, was die Lebensdauer des Geschützrohres erhöht.[2]

Bei Handfeuerwaffen wird diese Funktion meist durch duktile Geschoss- oder Geschossmantelmaterialien erfüllt, aber es gibt auch Spezialkonstruktionen mit dedizierten Führungsbändern.

Einzelnachweise

  1. Walter Stutz, Schiesslehre, Basel 1958
  2. F.M. von Senger und Etterlin, Die Deutschen Geschütze 1939-1945, Bechtermünz, ISBN 3-8289-0524-2

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