- Führungsspanne
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Unter Führungsspanne versteht die Personalwirtschaft die Anzahl der Mitarbeiter einer Führungskraft.
Beispiel: In einer Firma gibt es 100 Mitarbeiter und 10 Führungskräfte. Die Führungsspanne beträgt 10. In einer Abteilung arbeiten 18 Mitarbeiter und zwei Abteilungsleiter. Die Führungsspanne beträgt 9.
Die optimale Führungsspanne liegt bei durchschnittlich bis zu etwa 12 Mitarbeitern pro Führungskraft. Abhängig von der Aufgabenstellung der Mitarbeiter können sich auch davon stark abweichende Zahlen ergeben.
In der Erweiterung der Führungsspanne wird häufig eine Möglichkeit zu Einsparungen gesehen. Die Erweiterung ist allerdings mit einer Mehrbelastung der Führungskraft (z.B. des Gruppenleiters) verbunden. Der Faktor für die Belastungsänderung kann mit dieser Faustformel ermittelt werden:
Mitarbeiterneu / Mitarbeiteralt × log(Mitarbeiterneu) / log(Mitarbeiteralt)
Muss zum Beispiel eine Führungskraft nach einer Reorganisation anstelle von 5 Mitarbeitern nun 10 Mitarbeiter betreuen, dann wächst die Belastung der Führungskraft bei der Betreuung ihrer Mitarbeiter nicht nur um den Faktor 2, sondern um den Faktor 2,81. Erlaubt die Teamvergrößerung Synergien, dann kann die Leistungsfähigkeit des Teams jedoch auch entsprechend wachsen.
Ein Zusammenlegen ohnehin großer Gruppen ist leichter zu verkraften: Verdoppelt sich beispielsweise die zu führende Mitarbeiterzahl von 50 auf 100, dann ergibt sich daraus ein Faktor von 2,22 für die Zunahme der Führungsbelastung.
Ob eine Veränderung der Führungsspanne tatsächlich zu Synergien führt, die ausreichen, um den gestiegenen Organisationsaufwand zu kompensieren, muss in der Praxis des Einzelfalls genau beobachtet werden. Auch gilt, dass die Vergrößerungen der Führungsspanne auf unterer Führungsebene aus Sicht der darüber liegenden Führungsebene zwar ersteinmal die Komplexität verringert, jedoch steigt dadurch (schon aus informationstheoretischer Sicht) die Komplexität in der unteren Führungsebene. Komplexitätsreduktion durch Komplexitätsverlagerung ist somit keine generell anwendbare Methode, Einsparungen erzielen zu können.
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