Fünten

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Ferdinand Hugo aus der Fünten (* 17. Dezember 1909 in Mülheim an der Ruhr; † 19. April 1989 in Duisburg) war Leiter der während der Zeit des Nationalsozialismus bestehenden „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“ in Amsterdam.

Leben

Fünten war zunächst Mitarbeiter im von Adolf Eichmann geleiteten „Judenreferat“ des Reichssicherheitshauptamtes. Nach der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen wurde er Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam. In dieser Funktion unterstand er dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) in Den Haag. Als Leiter der Zentralstelle organisierte er die Registrierung und Verhaftung von niederländischen Juden. Diese wurden in das Durchgangslager Westerbork gebracht, in die Vernichtungslager nach Polen deportiert und dort ermordet. Unter den Deportierten befanden sich auch kranke und geisteskranke Juden aus Amsterdam und Apeldoorn. Juden, die in „Mischehen“ mit Nicht-Juden verheiratet waren, drohte er die Deportation an, um ihre Sterilisierung zu erzwingen. In der SS bekleidete er 1941 den Dienstgrad eines Hauptsturmführers.

Nach Kriegsende wurde Fünten am 12. Juli 1950 vom Sonderkassationshof der Niederlande zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde am 4. Januar 1951 in eine lebenslängliche Gefängnishaft umgewandelt. Aus der Fünten wurde in Breda mit Willy Lages, Joseph Kotälla und Franz Fischer als einer der Vier von Breda inhaftiert. Lages wurde 1966 wegen ernsthafter Erkrankung freigelassen, Kotälla verstarb im Gefängnis. Fünten und Fischer wurden am 27. Januar 1989 aus der Haft entlassen und nach Deutschland abgeschoben. Kurz nach seiner Freilassung starb Fünten am 19. April 1989.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. aktualisierte Ausgabe, Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main, 2005. ISBN 3-596-16048-0.
  • Israel Gutman: Enzyklopädie des Holocaust. Berlin, 1993. ISBN 3-87024-300-7

Weblinks


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