- Gallapfel
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Der rundliche Gallapfel kommt an der Unterseite von Eichenblättern im Herbst vor. Er entsteht durch abgelegte befruchtete Eier der Gemeinen Eichengallwespe (Cynips quercusfolii).
Im Inneren des Gallapfels (auch Folii-Galle oder Blattgalle genannt) befindet sich eine Larve, aus der im Herbst dann das immer weibliche Insekt ausschlüpft, welches je ein unbefruchtetes Ei in den Vegetationskegel der Eichenknospe legt. Dieses überwintert dort und bildet ab dem Frühling Knospengallen (Taschenbergii-Gallen) aus denen dann im Juni sowohl Männchen als auch Weibchen der Eichengallwespe schlüpfen. Die befruchteten Weibchen legen dann wieder Eier mit Hilfe des Legestachels in eine Blattader des Eichenblattes ab. Durch eine Abwehrreaktion der Eiche entsteht um die Legestelle die krankhafte Wucherung, die aufgrund der Kugelform Gallapfel genannt wird.
Mit Pflanzengallen werden allgemein Gewebewucherungen an Pflanzen bezeichnet.
Gewerbliche Nutzung
Der Gallapfel enthält unter anderem 55–65 % Gallusgerbsäure (Tannin) und Gallussäure. Der Absud von grob gemahlenen Galläpfeln liefert mit Eisen- und Kupfersalzen (beispielsweise Eisensulfat) tiefdunkle Verbindungen, die als schwarze Tinte, genannt Eisengallustinte, heute noch bei der Unterzeichnung von Staatsverträgen verwendet wird, aber auch als Gerbstoff für das Gerben von Leder verwendet wurde. Auf den ehemaligen Standort einer auf die Verarbeitung von Galläpfeln spezialisierten Mühle weist der Name des Kaiserslauterer Stadtteils Galappmühle hin.
Neben dem Gallapfel gibt es noch Wucherungen an Eichen, die ebenfalls durch die Eiablage der Gallwespe ausgelöst werden, die nicht kugelförmig sind, nur 25–28 % Gerbstoffe enthalten, Knopper (plural: Knoppern) genannt werden und auch gewerblich genutzt und als Rohstoff gehandelt wurden.
Weblinks
Wiktionary: Gallapfel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Galls on Quercus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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