Gallaudet D-1

Gallaudet D-1
Gallaudet D-1, Pensacola, Florida 1917

Die Gallaudet D-1 und deren Nachfolger, die D-4, gehören sicherlich zu den ungewöhnlichsten Flugzeugtypen in der Luftfahrtgeschichte. Der 4-Blatt-Druckpropeller saß mitten im Rumpf und war eine Art Bindeglied zum Heck des Flugzeuges.

Edson Fessenden Gallaudet hatte bereits 1898 mit Flugapparaten experimentiert. Aus diesem Jahr stammt zum Beispiel der Doppeldeckergleiter Hydro-Bike mit Schwimm-Pontoons. 1908 gründete er die Firma Gallaudet Engineering in Rhode Island. 1912 erschien sein erstes Flugzeug, die Gallaudet A-1 Bullet.

Im Jahre 1915 nahm Gallaudet an einer Ausschreibung der US Navy teil. Obwohl sein Konzept D-1 die Ausschreibung nicht gewann, erhielt er doch einen Vertrag zum Bau der Maschine. Sie bekam die US-Navy Kennung A59.

Die D-1 war ein Doppeldecker-Wasserflugzeug mit einem Zentralschwimmer und zwei 4-Zylinder wassergekühlten 150 PS Duesenberg-Flugmotoren. Die Motoren mussten allerdings erst entwickelt werden und verzögerten den Bau. Der Erstflug erfolgte am 17. Juli 1916. Die Maschine erwies sich anfangs als extrem schwer zu fliegen und wurde bei den Tests beschädigt. Gallaudet hatte Schwierigkeiten, einen guten Piloten für die Maschine zu finden. Erst der erfahrenere Pilot Filip A. Bjorklund konnte die Maschine richtig fliegen und gab eine Reihe von Tips zur Verbesserung des Designs. Im Jahre 1917 nannte Gallaudet seine Firma in Gallaudet Aircraft Company um.

Mitte Januar 1917 wurde die Maschine an die Naval Air Station Pensacola geliefert. Die Tests der Maschine wurden allerdings nicht vom Piloten Bjorklund durchgeführt. Der Navy-Pilot Philip Rader hatte anfangs einige Schwierigkeiten mit diesem ungewöhnlichen Flugzeugtyp. In den Tests zeigte die Maschine eine hohe Geschwindigkeit und stabile Flugeigenschaften. Die US-Navy übernahm die Maschine am 24. Februar 1917 mit der Kennzeichnung AH-61.

Es blieb allerdings bei einer D-1, die bei Gallaudet in Rhode Island weiter überarbeitet wurde. Sie kam aber nicht mehr bei der Navy zum Einsatz und wurde wahrscheinlich 1919 verschrottet.

Die Gallaudet D-4 war eine modifizierte D-1 mit nur einem 400 PS Liberty-Motor. Sie flog 1918 erstmals. Am 19. Juli 1918 verunglückte der Pilot Arthur F. Souther mit ihr tödlich. Die zweite D-4 mit der Navy-Kennung AS429/432 flog ebenfalls ab 1918 und nahm sogar noch am Curtiss Marine Trophy Race im September 1922 teil.

Technische Daten

Gallaudet D-1:
Kenngröße Daten
Länge    10,06 m
Flügelspannweite    14,63 m
Höhe    k.A.
Antrieb    Zwei 4-Zylinder wassergekühlte Duesenberg-Flugmotoren mit je 150 PS
Höchstgeschwindigkeit    148 km/h
Besatzung    zwei Mann
Dienstgipfelhöhe    k.A.
Fluggewicht    2.021 kg
Max. Fluggewicht    2.321 kg

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