- Galläker
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Die Galläker, oder Gallaker (Kallaiker, griechisch kaleikói (καλλαικοι), lateinisch Callaici oder Gallaeci) waren im Altertum ein keltisches Volk, das sich - wahrscheinlich von der französischen Atlantikküste stammend - im heutigen Galicien im Nordwesten der Iberischen Halbinsel ansiedelte und der Region den Namen gab.
Eine Deutung des Namens lautet: die zwischen den Steinen leben. Eine andere Deutung geht von der keltischen Wurzel *ghal/kal aus, was die "Harten" oder "Starken" heißen könnte. Doch denken die meisten Spezialisten, daß der Name des Volkstamms nicht Keltisch ist, sondern vorindogermanisch, d. h. : Call(a)- + -aici + -us / Kall(a)- + -aiko-, mit Suffix *-aiko-. Dieses einheimische Suffix Nordwestspaniens diente zum Mittel Ortsnamen als Adjektive umzuwandeln, es hatte mehr oder weniger den gleichen Wert als das lateinische Suffix -ensi-. Der Stammname Kallaikoi würde vom vorindogermanischen Stammwort *kalla- abgeleitet. Es bedeutet höhe, berg, also heiß *kallaiko- « Bewohner einer Höhe, Bergbewohner ». Diese Etymologie wird außerdem durch die eigenen Worte von Strabo (Geogr., III, 3, 2) verstärkt, der « Die Galläker, die hauptsächlich in der Gebirgsgegend leben » erwähnt.
Späthallstattzeitliche Wanderungen brachten die von Herodot beschriebenen Keltoi etwa 450 v. Chr. bis in den Süden der Iberischen Halbinsel und im Westen neben die Lusitanier. Im Bereich der Castrokultur bei den Callaici Bracari (im Bereich des heutigen Braga) sind ihre wichtigsten eisenzeitlichen Siedlungen Citânia de Briteiros (bei Guimarães) und Citânia de Sanfins (bei Paços de Ferreira). Die Cividade de Monte Mozinho (bei Penafiel) wurde wie die regionale Hauptstadt Bracara Augusta (heute Braga) in der Zeit des Augustus erbaut. In vielen dieser großen citânias oder cividades hat man die typischen lusitanisch-gallaekischen Kriegerstatuen gefunden. Einige Inschrifften, Stammes- (Nemetati) und Ortsnamen (Tongobriga) im Kreis Marco de Canaveses sind ebenfalls keltischen Ursprungs.
Es ist jedoch nicht sicher, dass es ein Volk mit diesem Namen gab. Einerseits wird vermutet, dass es sich um ein Stammes- oder Völkergemisch handelte, anderseits, dass der wirkliche Name Bracari war. Die Bracari (von gall. "bracca" Hosen) lebten in NW Portugals und verehrten Nabia als Hauptgöttin.
Literatur
- Helmut Birkhan, Kelten, Wien, 1997
- José Manuel Coutinhas, Aproximação à identidade etno-cultural dos Callaeci Bracari, Porto, 2006
- Amílcar Guerra, Nomes pré-romanos de povos e lugares do Ocidente Peninsular, Lisboa, 1998
- Majolie Lenerz-De Wilde, Iberia Celtica, Stuttgart, 1991
- Francisco Queiroga, War and Castros, Oxford, 1992
- Armando Coelho Ferreira da Silva, A Cultura Castreja do Noroeste de Portugal, Paços de Ferreira, 1986.
Kategorie:- Keltischer Stamm
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