- Guimarães
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Guimarães Wappen Karte Basisdaten Region: Norte Unterregion: Ave Distrikt: Braga Concelho: Guimarães Koordinaten: 41° 27′ N, 8° 18′ W41.442830555556-8.2939972222222Koordinaten: 41° 27′ N, 8° 18′ W Einwohner: 52.181 (Stand: 2006) Postleitzahl: 48xx Kreis Guimarães Flagge Karte Einwohner: 162636 (Stand: 2008) Fläche: 241,05 km² Bevölkerungsdichte: 674,7 Einwohner pro km² Anzahl der Gemeinden: 69 Verwaltung Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Guimarães
Largo Cónego José Maria Gomes
4800-419 GuimarãesKreisrat: António Magalhães da Silva (PS) Webpräsenz: www.cm-guimaraes.pt Guimarães [gimɐ'ɾɐ̃ĩʃ] ist eine Stadt mit rund 52.000 Einwohnern im Norden von Portugal im Distrikt Braga. Sie war die erste Hauptstadt des Landes und wird deshalb auch die „Wiege der Nation“ genannt.
Die Altstadt von Guimarães gehört zum Welterbe der UNESCO.
Inhaltsverzeichnis
Die Stadt
Geographie
Guimarães liegt am Fuße der Serra da Penha, etwa 45 km nordöstlich von Porto und 20 km südöstlich von Braga an der Nationalstraße 101.
Geschichte
Eine reiche galicische Gräfin namens Mumadona Dias soll hier um 960 eine Klosterburg (Castelo de Vimaranes) errichtet haben. Heinrich von Burgund machte die Stadt 1095 zur Hauptstadt seiner Grafschaften und ließ um den Schutzturm des Klosters eine Burg errichten, in der 15 Jahre später sein Sohn Alfons I. (Afonso Henriques) geboren wurde. 1140 machte dieser nach dem Sieg über die Mauren die Stadt zur ersten Hauptstadt des jungen Reiches. 1143 musste Kastilien im Vertrag von Zamora die portugiesische Unabhängigkeit anerkennen. Mit der Schlacht von São Mamede vom 24. Juni 1128 wurde die portugiesische Königin Teresa entmachtet. Ihre galizischen Anhänger wurden außer Landes getrieben.
Im 15. Jahrhundert residierten in Guimarães die Herzöge von Bragança. 1853 erhielt Guimarães das Stadtrecht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Guimarães wurde vom Rat der Europäischen Union zur Kulturhauptstadt Europas 2012 ausgerufen. Maribor in Slowenien ist ebenfalls Kulturhauptstadt 2012.[1]
Museen
In Guimarães sind hauptsächlich drei Museen von internationaler kultureller Bedeutung. Dazu zählt das Museu Alberto Sampaio (Sakrale Kunst), das Museu de Arte Primitiva Moderna (Moderne naive Kunst) und das Museu da Socidedade Martins Sarmento.
Bauwerke
An Bauwerken und anderen Sehenswürdigkeiten sind vor allem die historische Altstadt, das Castelo sowie die Kirchen Igreja do São Miguel do Castelo, Igreja Nossa Senhora da Oliveira und Igreja dos Santos Passos als sehenswert zu nennen. Auch die Paläste Paço dos Duques de Bragança und Palácio de Vila Flor zählen zu den Sehenswürdigkeiten Guimarães.
- Castelo: Die alte romanische Burg wurde in der Mitte des 10. Jahrhunderts auf Anweisung der galizischen Gräfin Mumadona gebaut, um die Stadt und das Kloster vor den Angriffen der Normannen und Araber zu schützen. Hier wurde 1109 der Sohn von Heinrich von Burgund, Afonso Henriques, geboren, der 1140 die Stadt zur ersten Hauptstadt Portugals machte, nach einem Sieg über die Araber. Er wurde der erste König des jungen Portugal, dem Gebiet zwischen dem Minho und dem Tejo. Der Bergfried (Torre de Menagem) hat eine Höhe von 27 m. Die Burganlage gilt als eine der besterhaltenen romanischen Festungen Portugals. Salazar ließ die Burg in den 40er Jahren des 20. Jh. erneuern. Die Umfassungsmauern sind zinnen- und turmbewehrt und umschließen einen verhältnismäßig kleinen dreieckigen Burghof.
- In der nahe gelegenen Capela São Miguel do Castelo vom Anfang des 12. Jahrhunderts wurde 1111 der erste portug. König Afonso I. (Henriques) getauft. Gleich am Eingang steht eine Nachbildung des Taufsteins, dessen Original heute in der Igreja de Nossa Senhora da Oliveira zu finden ist. Die karge Orgamentik und die nur schießschartengroßen Fenster erzeugen einen etwas düsteren Eindruck. Sehenswert sind die vielen Grabplatten, die im Boden eingelassen sind.
- Paço Ducal (Paço dos Duques de Bragança): Der Palast wurde um 1420 von Afonso H. nach französischem Vorbild im normannisch-burgundischen Stil erbaut und zählt zu den prächtigsten Adelssitzen des 15. Jahrhunderts Anlässlich der Jahrtausendfeier ließ Salazar den Bau 1960 zur offiziellen Staatsbleibe umfunktionieren.
- Das Denkmal des Afonso Henriques wurde vom Bildhauer António Soares dos Reis 1887 geschaffen und steht unweit des Herzogspalastes.
- Der Largo do Brasil gehört zu den schönsten Plätzen der Stadt. An seinem südöstlichen Ende steht die barocke Igreja dos Santos Passos aus 1769.
- Eine Vielzahl von Gassen und Gässchen, Geschäften und Konventen bildet die liebevoll restaurierte Altstadt. Die wohl schönste und älteste Straße der Stadt, die Rua de Santa Maria, führt vom Burg- und Palastensemble zum zentralen Platz, dem Largo da Oliveira ("Ölbaumplatz").
- Wichtigstes Bauwerk auf dem Largo da Oliveira ist die Igreja de Nossa Senhora da Oliveira. Hier ließ die Gräfin Mumadona Dias um 960 das Kloster errichten, das 1387–1393 erweitert wurde. Der bedeutendste Prior des Klosters war der spätere Papst Johannes XXI.
- Im Kreuzgang und anderen Teilen der Kirche ist seit 1928 das Museo Alberto Sampaio untergebracht. Es beherbergt bedeutende Exponate aus Kirchen der Region.
- Der Alpendre ist eine quadratische manuelinisch-gotische Säulenhalle. Er steht seit 1342 vor dem Westportal der Kirche.
- Das frühere Rathaus (antigos paços do conselho) aus dem 14. Jahrhundert, erneuert Ende des 17. Jahrhunderts, steht gegenüber der Igreja de Nossa Senhora da Oliveira.
Regelmäßige Veranstaltungen
In der ersten Augustwoche finden die Gualterianas statt. Dabei findet neben Straßenfesten ein Umzug unter anderem mit Puppen und Instrumenten statt.
Wirtschaft
In Guimarães gibt es vorwiegend Textil- und Schuhindustrie.
Sport
Im Dom-Afonso-Henriques-Stadion des Fußballclubs Vitória Guimarães mit 30.000 Sitzplätzen fanden mehrere Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2004 statt.
Partnerstädte
Guimarães unterhält Städtepartnerschaften mit[2]
- Compiègne, Frankreich, seit 2004
- Londrina, Brasilien, seit 1987
- Mé-Zóchi, São Tomé und Príncipe, seit 1989
- Brive-la-Gaillarde, Frankreich, seit 1992
- Igualada, Spanien, seit 1994
- Tacoronte, Spanien, seit 1996
- Rio de Janeiro, Brasilien, seit 1998
- Kaiserslautern, Deutschland, seit 2000
- Colonia del Sacramento, Uruguay, seit 2000
Söhne und Töchter der Stadt
- Alfons I. der Eroberer (1109–1185), erster König von Portugal
- Gil Vicente (1465–1536), Dramatiker
- Emídio Guerreiro (1899–2005), Freiheitskämpfer und Antifaschist
- José de Guimarães (* 1939), bildender Künstler
- Dionísio Castro (* 1963), Leichtathlet
- Domingos Castro (* 1963), Leichtathlet
- Joaquim Sampaio (* 1970), Radrennfahrer
- Ricardo Fernandes (* 1978), Fußballspieler
- Fernando Meira (* 1978), Fußballspieler
- Pedro Mendes (* 1979), Fußballspieler
- César Peixoto (* 1980), Fußballspieler
- Ana Dulce Félix (* 1982), Leichtathletin
Der Kreis
Guimarães ist Sitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Póvoa de Lanhoso, Fafe, Felgueiras, Vizela, Lousada, Santo Tirso, Vila Nova de Famalicão sowie Braga.
Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Guimarães:
- Guardizela
- Infantas
- Leitões
- Longos (Portugal)
- Lordelo
- Mascotelos (Guimarães)
- Mesão Frio
- Moreira de Cónegos
- Nespereira
- Oleiros
- Oliveira do Castelo (Guimarães)
- Pencelo (Guimarães)
- Pinheiro
- Polvoreira (Guimarães)
- Ponte
- Rendufe
- Ronfe
- Salvador de Briteiros
- Santa Eufémia de Prazins
- Santa Leocádia de Briteiros
- Santa Maria de Airão
- Santa Maria de Souto
- Santiago de Candoso (Guimarães)
- Santo Estêvão de Briteiros
- Santo Tirso de Prazins
- São Clemente de Sande
- São Cristóvão de Selho (Guimarães)
- São Faustino
- São João Baptista de Airão
- São Jorge de Selho (Guimarães)
- São Lourenço de Sande
- São Lourenço de Selho (Guimarães)
- São Martinho de Candoso (Guimarães)
- São Martinho de Sande
- São Paio (Guimarães)
- São Salvador de Souto
- São Sebastião (Guimarães)
- São Tomé de Abação
- São Torcato
- Serzedelo
- Serzedo
- Silvares (Guimarães)
- Tabuadelo
- Urgezes (Guimarães)
- Vermil
- Vila Nova de Sande
Weblinks
- Offizielle Webseite der Stadt (portugiesisch)
Commons: Guimarães – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ tagesschau.de: Guimarães und Maribor werden Kulturhauptstädte (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Website von Guimarães
Kulturlandschaften und Naturerbe
Weinregion Alto Douro | Lorbeerwald Laurisilva von Madeira | Weinbaukultur der Insel Pico | Kulturlandschaft SintraHistorische Stadtzentren
Altstadt von Angra do Heroísmo auf den Azoren | Évora | Guimarães | PortoArchäologische Stätten
Prähistorische Felszeichnungen im Parque Arqueológico do Vale do CôaEinzelbauten oder Gebäudeensembles
Kloster Alcobaça | Kloster Batalha | Turm von Belém in Lissabon | Hieronymuskloster in Lissabon | Christuskloster in Tomar
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