Gamedesigner

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Game-Design bezeichnet im Rahmen der Computerspiele-Entwicklung die Tätigkeit der theoretischen Konzeption von Spielwelt, Regeln und Charakteren in Hinblick auf eine bestimmte Zielgruppe.

Inhaltsverzeichnis

Aufgabenspektrum

Game-Design umfasst, bezogen auf den Gesamtprozess der Spieleentwicklung, alle Teilaufgaben, die für die Schaffung der Spielvision und der Spielwelt (mitsamt den dort lebenden Charakteren und vorherrschenden Gesetzmäßigkeiten) erforderlich sind. Hierzu werden, je nach Spiel, narrative und interaktive Elemente kombiniert. Je nach Zielgruppe werden außerdem ethische und psychologische Aspekte berücksichtigt und in die Spielplanung mit einbezogen. Auch die Zuarbeit im Hinblick auf Marketing-Aspekte des Produktes zählen oftmals zu den Aufgabenbereichen des Game-Designers.

Das Ergebnis des Game-Design im engeren Sinne ist ein schriftliches Design-Document oder Spielkonzept. Häufig geht die theoretische Spielkonzeption aber mit einem ergänzenden Prototyping einher, d.h. der Entwicklung einer (technisch, spielerisch und multimedial „einfachen“) Spielversion, anhand derer sich bereits vorab ein grundsätzlicher Eindruck vom späteren Gameplay gewinnen lässt. Mit Hilfe der Prototypen wird das Spielkonzept vor seiner Fertigstellung geprüft und verfeinert. So lassen sich Unklarheiten und Lücken im Spielkonzept bereits vorab ausfindig machen und beseitigen, bevor die kostenaufwändige Implementierung der für den Verkauf bestimmten Spielversion durch andere Spezialisten (Programmierer, Grafiker, Musiker) beginnt.

Trotz des theoretischen Charakters der Konzeptarbeit und der eher prototypischen Funktion einer eventuell umgesetzten Vorabversion kann Game-Design nicht vollkommen unabhängig von der späteren, in der Finalversion anvisierten technischen Plattform erfolgen. Insbesondere in Hinblick auf Usability und Gameplay können Fragen, die zunächst vielleicht sehr „technisch“ und wenig spielrelevant erscheinen, in ihren Auswirkungen sehr wohl gravierend sein. (Man bedenke z.B. die atmosphärischen oder steuerungsbezogenen Auswirkungen, wenn in einem Rollenspiel eine interaktive 2D- statt einer 3D-Welt verwendet würde, oder den wirtschaftlichen Schaden, wenn sich herausstellte, dass die Leistung der Rechnerhardware oder Netzwerk-Infrastruktur der Spieler die spielerischen Notwendigkeiten einfach nicht bedienen kann.) Generell lässt sich sagen, dass Game-Designer auch andere Bereiche der Spieleentwicklung (oftmals Programmierung) bedienen können. Erst dadurch kann ein Konzept in der immer aufwändiger werdenden Spielebranche umgesetzt werden.

Studium und Ausbildung

Für erfolgreiches Game-Design ist eine große Bandbreite unterschiedlicher kreativer und sozialer Kompetenzen erforderlich und ein zumindest grundlegendes Verständnis der technischen Möglichkeiten der anvisierten Spiele-Hardware unerlässlich.

Seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland die Möglichkeit, Game-Design formal als Studium oder Ausbildungsberuf zu erlernen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Mehrzahl dieser Angebote den Begriff im Vergleich zu der in der Spieleindustrie üblichen Terminologie weiter fasst, indem sie auch typische Aufgaben des nachgelagerten Entwicklungsprozesses (wie Programmierung, Grafikdesign u.ä.) integriert oder sogar schwerpunktmäßig verfolgt.

Im Jahr 2000 startete an der Berliner Games Academy das erste regelmäßige Ausbildungsangebot in Deutschland. Gründer und Rektor ist Thomas Dlugaiczyk. Im gleichen Jahr startete an der it akademie ostwestfalen in Gütersloh ein Weiterbildungskurs der IHK. Das Curriculum stammte von deutschen Profis wie Gerald Köhler (Anstoss, FM), Michael Bhatty (Sacred), Tom Putzki (Moorhuhn) und wurde von Stephan Reichart (Entwicklerpreis, GAME-Verband) geleitet. Am 21. Februar 2002 wurde die Weiterbildungsmaßnahme mit dem Weiterbildungs-Innovationspreis 2001 des Bundesinstitut für Berufsbildung ausgezeichnet.

Weiterhin werden im deutschsprachigen Raum im Rahmen des Studiengangs „Game-Design“ an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Mediadesign Hochschule in Berlin, Düsseldorf und München die besonderen Aspekte von „Game-Design und Game-Development“ umfassend vermittelt.

Seit 2004 gibt es einen staatlich anerkannten Studiengang „Game-Design“ an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK; Diplom und Bachelor). Dabei steht im Vordergrund eine ganzheitliche Vermittlung von Spielekultur, Spieleanalyse, Storytelling, 3D-Modelling, Game-Engine-Programmierung, sowie eine kritische Auseinandersetzung in Richtung mit der Problematik des Mainstream-Game-Designs.

Seit 2005 bietet auch das Qantm Institute sein „Diploma of interactive Entertainment“ mit den Fachrichtungen „Game-Design & Development“ in Deutschland und Österreich an. Inzwischen bietet das QANTM Institute auch die über die renommierte Middlesex University of London akkreditierten Abschlüsse zum Bachelor of Arts (BA Interactive Animation) und Bachelor of Science (BSc Games Programming) an. Dadurch kann man am QANTM Institute in 24 Monaten einen international anerkannten Abschluss erhalten.

Die SRH Fachschulen GmbH in Heidelberg bietet seit dem Jahr 2006 die „Ausbildung zum staatlich anerkannten Informatiker für Game- und Multimedia-Entwicklung“ an.

Die private SRH Hochschule Heidelberg (nicht zu verwechseln mit der SRH Fachschulen GmbH) bietet seit Oktober 2007 im Fachbereich Informatik den Studiengang „Game-Entwicklung“ an. Der staatlich anerkannte und akkreditierte dreijährige Studiengang schließt mit einem "Bachelor of Science" mit 210 europaweit anerkannten Credit Points ab. Pro Jahr werden von der SRH Hochschule Heidelberg und der Computerspielefirma GameForge AG jeweils drei Hochbegabtenstipendien für diesen Studiengang angeboten.

Seit Oktober 2008 bietet die Fachhochschule Trier einen Informatik- und einen Gestaltungssstudiengang für Spieleentwicklung an.

Ab April 2009 bietet auch die staatliche HTW Berlin [[1]] Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Studienmöglichkeiten an, die sich auf die Bereiche Game Design, Game Development und Game Producing ausrichten. Der Masterstudiengang Game Development & Creation [(http://gdc.htw-berlin.de)] kann hier zum Beispiel berufsbegleitend in vier Semestern studiert werden. Ab dem Wintersemester 2009/2010 folgt an der HTW Berlin der siebensemestrige Bachelorstudiengang Interaction Design / Game Design [(http://idgd.htw-berlin.de)] , der sich bei der Auswahl der Studenten mit einem Eignungstest als Auswahlgrundlage talentorientiert ausrichtet. Aber auch der seit längerem bestehende Studiengang Internationale Medieninformatik bietet im Masterstudium die Spezialisierungsmöglichkeiten Game Technology & Interactive Systems [(http://imi.htw-berlin.de/?page_id=6)].

Mit besonderen Fähigkeiten ist sicherlich auch der Einstieg als Quereinsteiger möglich. Ein Game-Designer muss nicht zwingend Game-Design studiert haben. Andere Studienfächer (sonstige Multimedia, teilweise aber auch Geschichte etc.) können gute Einstiegswege sein. Mit dafür ausreichender Kreativität und sozialen Kompetenzen ist auch heute noch der studienfreie Einstieg möglich, auch wenn dieser immer härter zu beschreiten ist. (Für weitere Informationen zum Bildungsweg: siehe Hauptartikel Spieleentwicklung.)

Namhafte Game-Designer

Bekannte internationale Game-Designer sind

In Deutschland zählen z.B.

  • Gerald Köhler u.a. Anstoss, und weitere Fußballmanager
  • Ralf Glau
  • Bernd Diemer
  • Michael Bhatty
  • Erik Simon

zu den populärsten Game-Designern.

Literatur

  • Bob Bates, Game Design – Konzept, Kreation, Vermarktung. 2002, Sybex, Köln, ISBN 3815504333
  • Michael Bhatty, Interaktives Story Telling - Zur historischen Entwicklung und konzeptionellen Strukturierung interaktiver Geschichten, Aachen, Shaker-Verlag 1999, ISBN 3-8265-6717-X
  • Chris Crawford, On game design New Riders. Boston N.Y. 2003, ISBN 0131460994
  • Andrew Rollings und Dave Morris, Game Architecture and Design. 2000, New Riders. Boston N.Y, ISBN 0735713634

Weblinks


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