- Alesis Digital Audio Tape
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Das Alesis Digital Audio Tape oder ADAT (eng. Alesis digitales Tonband) wurde 1993 von der gleichnamigen Firma eingeführt. Zum einen versteht man darunter das Aufnahmesystem, welches es ermöglicht, Audiosignale digital auf S-VHS-Kassetten aufzunehmen und zum Anderen die Audioschnittstelle zur Übertragung von Audiosignalen mittels Lichtleiterkabel („ADAT Lightpipe”).
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Aufnahmesystem
Im Allgemeinen verfügt das ADAT-Band (bzw. das S-VHS Band) über acht Spuren, welche beliebig oft überspielt werden können, und das praktisch ohne Audio-Qualität zu verlieren, zumindest so lange, bis das Band durch das mechanisch durchaus problematische Schrägspur-Aufzeichnungsverfahren soweit abgenutzt ist, dass auch die implementierte Fehlerkorrektur nicht mehr ausreicht, um das Original zu rekonstruieren.
ADAT war in den 1990er Jahren in semiprofessionellen Anwendungen und Homerecording-Studios sehr weit verbreitet, da es dieses Format erstmals möglich machte, auch mit geringem Budget digitale Mehrspuraufnahmen durchzuführen – bei Verkopplung mehrerer Geräte auch durchaus mit mehr als acht Spuren. Mit drei ADAT-Geräten und zwei ADAT-Sync-Kabeln dazwischen kommt man bereits auf 24 Spuren und lag damit – was die Spurenzahl betrifft – bereits im Bereich mancher professioneller Studios.
Grundlegender Schwachpunkt ist auf jeden Fall die prinzipbedingte Verwendung eines bandgestützten und damit linearen Systems. Damit verbundene Nachteile sind vor allem mechanischer Verschleiß und Umspulzeiten. Außerdem können Schrägspurbänder natürlich nicht direkt bearbeitet – geschnitten – werden.
Aus diesen Gründen wurde das ADAT-System fast völlig von diversen nonlinearen Computer-basierenden Harddisc-Recording-Systemen verdrängt, die heute – bei Verwendung geeigneter Hardware – mindestens ebenso gute oder bessere Aufnahmequalität bieten und das überdies auch noch teilweise sehr preiswert.
ADATs, die heute (2006) recht preiswert als Gebrauchtgeräte gehandelt werden, können aber Musikern auch heute noch gute Dienste leisten, wenn man sich nicht auf die Verwendung von Computersoftware verlegen möchte. Hier bietet der ADAT eine klanglich hochwertige und erschwingliche Alternative, bei der die Handhabung sehr an klassische Tonbandgeräte erinnert und wohl jedem Interessierten innerhalb kürzester Zeit möglich sein sollte.
Beim Gebrauchtkauf sollte man allerdings darauf achten, dass die Tonköpfe nicht zu viele Betriebsstunden aufweisen. Der Verschleiß ist hier tatsächlich (ähnlich VHS-Recordern) relativ hoch.
Audioschnittstelle
Die damals gleichzeitig eingeführte ADAT-Schnittstelle zur Übertragung digitaler Audiosignale via Lichtwellenleiter erfreut sich allerdings weiterhin großer Popularität und ist in kleinen und mittelgroßen Tonstudios der Standard für mehrkanalige, digitale Audioübertragung geworden. Das ursprüngliche ADAT-Format hat acht digitale Tonspuren und benutzte S-VHS-Kassetten. Die Abtastrate betrug 48 kHz, die Sampletiefe 16 Bit bei linearer Quantisierung. Für die Übertragung der acht Datenkanäle benutzt das ADAT-System die optische Übertragung über TOSlink.[1] Audiodaten mit Abtastraten, die höher sind als 48 kHz, können mit dem S/MUX-Protokoll (Sample-Multiplexing) übertragen werden. Das S/MUX-Protokoll fragmentiert Datenströme mit höheren Abtastraten und multiplext sie auf mehrere ADAT-Kanäle. Ein Audiosignal mit einer Abtastrate von 96 kHz wird mittels S/MUX auf zwei ADAT-Kanäle aufgeteilt. Dadurch reduziert sich die Anzahl der möglichen Kanäle auf 4 bei Sampleraten bei bis zu 96kHz bzw. auf 2 bei bis zu 192kHz. Ausgleichend lassen sich die Lichtwellenleiter kaskadieren ("parallel-schalten"), um wieder die ursprüngliche Kanalzahl zu erreichen. Man findet ADAT-Schnittstellen herstellerübergreifend an Audiowandlern, digitalen Mischpulten, Effektgeräten und Soundkarten.
Siehe auch
- Digital Audio Tape (DAT)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Alesis-digital-audio-tape-ADAT-ADAT-Schnittstelle.html
Weblinks
Kategorien:- Elektromagnetischer Tonträger
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