Gebück

Gebück
Reste des Rheingauer Gebücks um 1895 nach Cohausen

Ein Gebück (landschaftlich auch: Knick, Geknick, Hag, Gehag) ist ein Annäherungshindernis in Form einer undurchdringlichen Hecke. Diese wird erzeugt, indem junge Bäume gepflanzt werden, deren Stämme nach unten gebogen (gebückt) oder geknickt und miteinander verflochten werden. Meistens wurde ein Gebück durch Wälle und Gräben begleitet, um seine Schutzwirkung zu verstärken.

Gebücke waren bereits in der Antike und bei vielen Kulturen bekannt. Gebückartige Befestigungen sind von den Hyrkaniern und den Menapieren überliefert, später bei den Sarazenen und den alten Preußen. Auch bei der schlesischen Grenzbefestigung Preseka handelte es sich vermutlich um ein Gebück. Im Spätmittelalter wurden die Landwehren als Gebück angelegt. Auch das Vorfeld einer Burg wurde oft so gesichert.

Die Gebücke bestanden im heute deutschsprachigen Raum hauptsächlich aus Hainbuchen. Wurden Gebücke nicht mehr gepflegt, so wuchsen die jungen Triebe der Bäume ungehindert in die Senkrechte. Dennoch sind z. B. vom Rheingauer Gebück noch heute vereinzelte Bäume anhand ihres Alters und ihres vom früheren Bücken geprägten Wachstums als ehemaliger Teil der Anlage zu erkennen.

Literatur

  • August Demmin: Handbuch der Bildenden & Gewerblichen Künste, I. Band: Encylopaedie der Schriftenkunde, Bilderkunde, Wappenkunde, geistlichen Trachten, kirchlichen Geräthe, Gefässe und dergl., der bürgerlichen und kirchlichen Baukunst, Kriegsbaukunst und Schiffbaukunst, Verlag Karl Schulze, Leipzig 1877 (dort S. 299/300: Germanische Wälle, Hage, Gebücke)

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  • Gebück — (Hagen), im Mittelalter gebräuchliche lebende Hecke mit durcheinander geflochtenen Zweigen, besonders der Hagebuche, zum Schutze der Grenzen und einzelner Wohnplätze. Vgl. Landwehr und Rheingau …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gebück — Sn geflochtene Hecke per. Wortschatz arch. (15. Jh.), fnhd. gebucke ein zur Bezeichnung der Waldgrenzen ineinander gebogenes oder geflochtenes Gebüsch Stammwort. Zu bücken, das eine Intensivform zu biegen knicken ist. deutsch s. bieten …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gebück — Ge|bụ̈ck 〈n. 11; rhein.〉 Verhau aus Ästen [zu mhd. bücken „biegen“] * * * Gebück,   ehemalige Grenzwehr des Rheingaus: ein Graben und dahinter angepflanzte Reihen von Hainbuchen, deren Seitenäste in einer bestimmten Höhe gekappt wurden. Die an… …   Universal-Lexikon

  • Gebück — Ge|bụ̈ck, das; [e]s, e (früher für geflochtene Hecke zum Schutz von Anlagen oder Siedlungen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Rheingauer Gebück — Das Rheingauer Gebück war eine aus gebückten Buchen bestehende Grenzbefestigung, die den Rheingau 600 Jahre lang bis zum Ende des 18. Jahrhunderts umschloss. Karte vom Verlauf des Rheingauer Gebücks nach Cohausen …   Deutsch Wikipedia

  • Bechtheimer Gebück — Reproduktion des nassau idsteinischen Hoheitszeichens am „Bechtheimer Schlag“ Das Bechtheimer Gebück ist eine alte, knapp 19 Kilometer lange Landwehr der Herrschaft Nassau Idstein, die sich zwischen Bad Camberg und dem Ort Zollhaus erstreckte.… …   Deutsch Wikipedia

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