Geisseltierchen

Geisseltierchen
Zeichnung von Flagellaten aus der Encyclopædia Britannica
Zeichnung von Flagellaten bei Ernst Haeckel.
Chlamydomonas, 10000× Vergrößerung.

Flagellaten (lat. flagellum = Peitsche, Geißel) oder Geißeltierchen sind einzellige, eukaryotische Lebewesen (Protozoen), die sich mit peitschenartigen Zellfortsätzen, Geißeln, fortbewegen. Flagellaten sind teils heterotroph, das heißt sie ernähren sich von organischen Stoffen, teils sind sie autotroph durch Photosynthese. Einige können auch zwischen phototropher und heterotropher Ernährungsweise wechseln.

Wegen ihrer aktiven Fortbewegung wurden heterotrophe Flagellaten früher auch den Tieren zugerechnet („Geißeltierchen“). Phototrophe Flagellaten, wie zum Beispiel Euglena gracilis, auch Augentierchen genannt, wurden entsprechend als Zwischenformen zwischen Tier und Pflanze angesehen („Geißelalgen“). Heute ordnet man Flagellaten weder den Tieren noch den Pflanzen zu.

In Gewässern treten bei unterschiedlichen Verschmutzungsgraden charakteristische Arten von Flagellaten auf. Durch Nachweis dieser und spezifischer Arten anderer Organismengruppen (u.a. Bakterien, Algen, Ciliaten, Rädertiere, Würmer, Larven) in einer Wasserprobe kann die Wassergüte (Saprobie) bestimmt werden.

Es gibt auch einige krankheitserregende Flagellaten. Zum Beispiel ist Trichomonas vaginalis Auslöser der Geschlechtskrankheit Trichomoniasis, Leishmania tropica der Erreger der Leishmaniose und Giardia intestinalis der Erreger der Lamblienruhr.

Siehe auch


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