- Gekuppeltes Fenster
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Unter gekuppelt versteht man in der Architektur gleichartige und nebeneinanderliegende Bauteile, die durch ein gemeinsames Bauglied miteinander verbunden sind. Diese verbundenen Bauteile werden damit zu einer gemeinsamen Gruppe zusammengefasst,[1] es entsteht eine betonte Zuordnung.[2]
Ein gekuppeltes Fenster ist ein Fenster, das aus zwei (Zwillingsfenster), oder mehr Fensteröffnungen besteht. Der verbindende Mittelpfosten ist häufig leichter ausgeführt als das sonstige Fenstergewände.[2] Als Beispiele finden sich mehrteilig Rundbogenfenster in der Gotik und zweiteilige Fenster der Renaissance.[1] Technisch war es in früheren Jahrhunderten im Stein- und Mauerwerksbau schwierig, große Öffnungsbreiten zu überspannen. Gekuppelte Fenster boten hier eine Möglichkeit große Fensterbreiten zu erreichen, insbesondere auch um den Lichteinfall zu vergrößern.[3]
Gekuppelte Säulen sind zwei, oder mehr, dicht nebeneinanderstehende Säulen, bei denen die Füße und Kapitäle einander berühren, oder miteinander verschmelzen.[3]
Gekuppelter Träger meint einen aus Segmenten zusammengesetzten Eisenträger, der als Unterzug verwendet wurde.[3] Eine historische Konstruktion, die heute keine Rolle mehr spielt.
In Österreich existiert der Begriff der gekuppelten Bauweise. Gemeint sind zwei benachbarte Doppelhaus-Hälften, die über eine gemeinsame Gebäudetrennwand verfügen.
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ a b nach Hans-Joachim Kadatz: Wörterbuch der Architektur, Leipzig, 1988, Lemma gekuppelt
- ↑ a b nach Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur, 4. Auflage, Stuttgart, Kröner, 2005, Lemma Gekuppelt
- ↑ a b c Satz nach Günther Wasmuth (Hrsg.): Wasmuths Lexikon der Baukunst, Berlin, 1929-1932 (4 Bände), Lemma gekuppelt
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