- Gelber Muskateller
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Gelber Muskateller, französisch Muscat blanc à petits grains, ist eine sehr alte und hochwertige, weltweit verbreitete Weißwein-Rebsorte mit intensivem, komplexem Muskatbouquet. Die Beere ist klein bis mittelgroß und von grüngelblicher bis goldener Farbe.
In Deutschland ist sie nicht mehr so verbreitet, da sie frostempfindlich ist mit Hang zum Verrieseln, mittelspät reifend und botrytisanfällig; (bestockte Rebfläche ca. 174 Hektar Stand 2008[1]). In schlechten Jahren kann die Säure hart und das Bukett dominant ausfallen. In solchen Fällen eignet sich der Wein hervorragend zum Verschnitt mit Riesling, Silvaner oder Weißburgunder. Ähnliches gilt für die Schweiz, wo 49,4 Hektar Rebfläche erhoben wurde. (Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG)[2]
In wärmeren oder heißen Regionen, wie Italien, Frankreich (7.634 Hektar, Stand 2007)[3][4], Spanien, Portugal (zum Beispiel der Moscatel de Setúbal), Ungarn, Bulgarien, Algerien, Argentinien und Chile bringt er hervorragende edelsüße Muskatweine oder würzige Dessertweine hervor. Sie ist eine der Trauben, die für die Herstellung des berühmten Tokajer-Weins verwendet wird. Im Allgemeinen ist der Wein leicht und durch ein kräftiges Muskatbukett gekennzeichnet.
Die Rebsorte ist auch als Tafeltraube sehr gut geeignet.
Als Mutation entstand aus dem Gelben Muskateller der Rote Muskateller.
Siehe auch: Moscatel, Muskateller
Inhaltsverzeichnis
Synonyme
Aufgrund der weltweiten Verbreitung ist die Liste der Synonyme sehr lang.
Synonyme: Bela Dinka, Beli Muskat, Bily muskatel, Blanche douse, Brown muscat, Franczier veros muscatel, Frontignac, Gelber Weihrauch, Katzendreckler, Moscata bianca, Moscatel branco, Moscatel castellano, Moscatel commun, Moscatel de bago muido, Moscatel de grano menudo, Moscatel de grano pequeno, Moscatel do Douro, Moscatel fino, Moscatel galego, Moscatel menudo blanco, Moscatel morisco, Moscatel nunes, Moscatello bianco, Moscato bianco commune, Moscato d'Asti, Moscato del Colli Euganei, Moscato di Canelli, Moscato di Montalcino, Moscato di Sardegna, Moscato di Trani, Moscatofilo, Moschato, Moschato Aspro, Moschato leuko oder Moschato lefko, Moschato samou, Moschoudi, Moschoudi proimo, Moscovitza, Muscat Blanc, Muscat blanc à petits grains, Muscat Blanc commun, Muscat Blanc du Valais, Muscat Canelli, Muscat d'Alsace, Muscat de Die, Muscat de Frontignan, Muscat de Lunel, Muscat de Samos, Muscat psilo, Muscat quadrat, Muskat Beli, Muskuti, Uva de Cheiro, Uva moscatello, Weihrauch, Weiße Muskattraube, Weißer Muskateller, White Frontignan, Zoruna
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist leicht wollig behaart mit leicht rötlich-bronzefarbenem Anflug. Die bronzefarbenen Jungblätter sind schwach behaart und glänzend.
- Die mittelgroßen, dicken Blätter sind rundlich (meist länger als breit), fünflappig und deutlich gebuchtet. Die Stielbucht ist V-förmig offen. Das Blatt ist spitz gesägt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten mittelgroß. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist leicht blasig .
- Die walzenförmige Traube ist kaum geschultert, groß, lang und mittel dichtbeerig. Die rundlichen bis leicht länglichen Beeren sind mittelgroß und von grüngelber Farbe. Die Schale der Beere ist dick. Das Aroma der saftigen Beere ist fein und verfügt über ein aromatisches Bukett mit ausgeprägtem Muskatgeschmack.
Im Falle einer Infektion mit der durch Fadenwürmer übertragenen Reisigkrankheit ist der Ernteausfall stärker als im Mittel verglichen mit anderen Rebsorten. [5]
Einzelnachweise
- ↑ Artikel: Pfalz - Im Zeichen des Muskatellers In: Der Deutsche Weinbau Nr. 19 vom 23. September 2011
- ↑ Das Weinjahr 2008 (PDF), Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF)Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF)Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ Farbatlas Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge an der Weinrebe, von Horst Dietrich Mohr, erschienen im Eugen Ulmer Verlag
Literatur
- Horst Dippel: Das Weinlexikon. Fortgeführt von Cornelius und Fabian Lange. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15867-2.
- Dagmar Ehrlich: Das Rebsorten ABC. Reben und ihre Weine. Hallwag, München 2005, ISBN 3-7742-6960-2.
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette Livre, Paris 2000, ISBN 2-0123633-18.
- Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. neubearbritete Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz 2003, ISBN 3-921156-53-x.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. vollständig überarbeitete Auflage. Hallwag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
Kategorie:- Weiße Rebsorte
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