Geld oder Liebe

Geld oder Liebe
Seriendaten
Originaltitel Geld oder Liebe
Produktionsland Deutschland
Produktionsjahr(e) 1989 – 2001
Produktions-
unternehmen
WDR
Idee Wendelin Haverkamp
Jürgen von der Lippe
Moderation Jürgen von der Lippe
Erstausstrahlung 28. September 1989 auf Das Erste

Geld oder Liebe war eine Spielshow mit Jürgen von der Lippe. Vom 28. September 1989 bis zum 9. Juni 2001 gab es 90 Folgen. Die Sendung wurde bis Dezember 1992 immer donnerstags um 21:03 Uhr ausgestrahlt. Ab Februar 1993 bekam die Show den begehrten Sendeplatz am Samstagabend um 20:15 Uhr.

Inhaltsverzeichnis

Ablauf und Konzept

Zu Beginn jeder Sendung kam Jürgen von der Lippe aus einer Drehtür und legte ein oder zwei klatschenden Studiozuschauern seine Hand auf deren Kopf. Darauf folgte dann ein kurzer Stand-up-Block, in dem er eingesandte Witze vortrug. Anschließend begrüßte er auf seinem Sofa drei männliche und drei weibliche Singles. Jeder Single hatte ein außergewöhnliches Hobby oder einen ungewöhnlichen Beruf, die die Kandidaten des jeweils anderen Geschlechts im Laufe der Show mittels Multiple Choice erraten mussten. Bis zum Ende der Sendung wurden die Paarungen dreimal umgruppiert, so dass jeder weibliche Single einmal neben jedem männlichen Single saß.

Als Paar mussten die Kandidaten zusätzlich Spiele absolvieren, damit sich zeigen konnte, welche Dame zu welchem Herrn am besten passte. Ein solches Spiel war zum Beispiel das Kiosk-Spiel: Dabei nahmen die drei Paare nacheinander in einem Kiosk Platz und versuchten, die vom Publikum pantomimisch dargestellten Begriffe, die wiederum oberhalb des Kiosks angezeigt wurden, zu erraten. Die Begriffstafeln wurden über einen Hebel, den Jürgen von der Lippe betätigte, in den Kiosk eingeschoben. Da es dabei oft klemmte, musste ein Mitarbeiter ('Oli von der Leiter' genannt) auf einer Leiter sitzen, um dies zu korrigieren. Später konnten sich in jeder Sendung ein Fernsehzuschauer für den Platz auf einem roten Sessel, der dann automatisch nach oben fuhr, bewerben. Für jede Spielrunde gab es einen Geldbetrag, der jedem Kandidaten gutgeschrieben wurde.

Am Schluss forderte der Moderator die Zuschauer zu Hause auf, ihr Lieblingspaar per TED zu bestimmen. Damit die Fernsehzuschauer nicht die falsche Nummer wählten, belohnte Jürgen von der Lippe zwei bis drei Studiozuschauer, die die richtige Nummernkombination aufsagen konnten, mit einem Glas Sekt. Die Singles im Studio entschieden sich bevor das TED-Ergebnis bekannt gegeben wurde mit Täfelchen, ob sie das bisher erspielte Geld (Geldsack-Täfelchen) mitnehmen oder sich für die Liebe (Herz-Täfelchen) entscheiden. Wenn nun am Ende eine Single-Dame und ein Single-Herr das Herz-Täfelchen hochhalten und zusätzlich per TED als Lieblingspaar bestimmt wurden, erhielten beide den angesammelten Jackpot, der sich in einem Glastresor befindet.

Musik

Jede Sendung hatte auch einen mehr oder weniger namhaften Musik-Act zu bieten, der traditionell mit einem minutenlangen Monolog von Jürgen von der Lippe anmoderiert wurde. Die Zeit, die er dafür brauchte, war wohl abhängig von der Komplexität der Bühnendekoration, die in dieser Zeit eilig aufgebaut wurde. Besonders Nachwuchskünstler wurden gefördert. Jedoch waren auch nationale und internationale Topacts im Showteil zu sehen. Folgend eine kleine Auswahl der Interpreten:

Gags

Berühmt war auch die rituelle Frage „Hase, wie lang ham wa noch?“, mit der von der Lippe sich bei der Aufnahmeleiterin erkundigte, wie viele Minuten er bereits überzogen hatte. Ein weiterer Running Gag wurde der Ausspruch „Paule, sach doch watt“. Die Zuschauer waren aufgefordert, Schnappschüsse zu einem bestimmten Thema einzusenden, die Jürgen von der Lippe in der Sendung präsentierte und humorig kommentierte. Den Spruch „Paule, sach doch watt“ verwendete er jeweils zu einem der eingesendeten Bilder in jeder Sendung aufs neue. Klassiker ist das Bild mit einem Huhn und einem Grill-Hähnchen, das von der Lippe mit diesem Spruch erstmalig kommentierte.

Sonstiges

Zu einigen Irritationen kam es sowohl bei Kandidaten als auch Zuschauern und Publikum, als sich eine Kandidatin als Pornodarstellerin herausstellte. Bis zu ihrer Vorstellung schienen die anderen Kandidaten angenehm angetan von ihr zu sein, was bei ihrer Vorstellung jedoch merklich umschlug. Auch bei der TED-Abstimmung konnte die Kandidatin nicht mehr punkten. Freilich wurde bei ihrer Vorstellung kein Film von ihr bei der Arbeit gezeigt, es handelte sich ja um eine Familiensendung.

Die Sendung vom 28. September 1989 erhielt den „Trostpreis“ der Sauren Gurke des Medienfrauentreffens.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.saure-gurke.info/Gewinner.htm#1989

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