Gemeinnützige Krankentransport GmbH

Gemeinnützige Krankentransport GmbH
Einer der Busse
Das Denkmal der grauen Busse 2009 in Stuttgart

Die Gemeinnützige Kranken-Transportgesellschaft m. b. H. (kurz: Gekrat bzw. GeKraT) war ein nationalsozialistischer Tarnname, der jene Unterabteilung der Zentraldienststelle-T4 bezeichnete, welche im nationalsozialistischen Deutschen Reich für den Transport von kranken und behinderten Menschen verantwortlich war, die im Rahmen der nationalsozialistischen Rassenhygiene ermordet wurden (Aktion T4).

Die Gekrat wurde zunächst mit Fahrzeugen der Reichspost ausgerüstet.[1] Sie war Halter der Fahrzeuge und als GmbH beim Handelsregister Berlin eingetragen.[2] Die Gekrat war nicht nur für die Verlegung der Opfer mit Hilfe von grauen Bussen in die nationalsozialistischen Tötungsanstalten Grafeneck, Brandenburg, Hartheim, Sonnenstein, Bernburg und Hadamar zuständig, sondern darüber hinaus für die Verwaltung, den Transport der Krankenakten und des persönlichen Eigentums der Opfer, den Kontakt mit den Angehörigen und die Kostenrechnung. Die Zentralstelle für die Transporte leitete Reinhold Vorberg, der zusammen mit Hermann Schwenninger als Geschäftsführer der Gekrat eingetragen war[3].

Ab 1941 wurden im Rahmen der sogenannten Invaliden-Aktion auch kranke und arbeitsunfähige KZ-Häftlinge zu den Anstalten transportiert, um sie dort in den Gaskammern zu töten.

Nach dem Luftangriff auf Hamburg, der Operation Gomorrha vom 27. Juli bis 3. August 1943, wurden Anstaltsinsassen der Alsterdorfer Anstalten von der Gekrat nach Hadamar und Wien deportiert.[4]

Literatur

  • Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat. 11. Auflage. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2004 ISBN 3-596-24326-2
  • Thomas Vormbaum (Hrsg): „Euthanasie“ vor Gericht. Die Anklageschrift des Generalstaatsanwalts beim OLG Frankfurt/M. gegen Dr. Werner Heyde u. a. vom 22. Mai 1962. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2005 ISBN 3-8305-1047-0

Einzelnachweise

  1. Poguntke, Peter: Gleichgeschaltet: Rotkreuzgemeinschaften im NS-Staat, Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2010, 173
  2. Loewy, Hanno/Winter, Bettina (Hrsg.): NS-"Euthanasie" vor Gericht: Fritz Bauer und die Grenzen juristischer Bewältigung. Frankfurt M./New York: Campus 1996, 150
  3. Ernst Klee: Was sie taten - Was sie wurden. Ärzte, Juristen und andere Beteiligte am Kranken- oder Judenmord. Frankfurt / Main 1986, ISBN 3-596-24364-5, S. 66
  4. Wunder, Michael: Die Euthanasie-Morde im "Steinhof" am Beispiel der Hamburger Mädchen und Frauen. In: Gabriel, Eberhard/Neugebauer, Wolfgang (Hrsg.): NS-Euthanasie in Wien. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2000, 98

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