Gen-Baumwolle

Gen-Baumwolle

Transgene Baumwolle, teilweise auch Gen-Baumwolle genannt, bezeichnet gentechnisch veränderte Baumwolle. Das Ziel der Saatzucht-Industrie ist, eine höhere Resistenz gegenüber Krankheiten oder Parasiten oder auch gegenüber Herbiziden zu erreichen - etwa den Wirkstoffen Glyphosat und Glufosinat. Dies soll erreicht werden, indem entsprechende Gene in das Erbgut eingeschleust werden.

Inhaltsverzeichnis

Zulassung

Gentechnisch veränderte Baumwollsorten sind bereits in zahlreichen Ländern zugelassen - der Anbau ist insbesondere in den USA, Australien, Japan und Südafrika erlaubt. Auch als Futtermittel sind transgene Baumwollsorten zugelassen - etwa in den USA, Kanada, Japan und Mexiko. In der EU wurden ebenfalls Anträge auf Zulassung gestellt, diese wurde jedoch bisher nicht erteilt.[1]

Weltweite Bedeutung

Nach neuesten Angaben umfasst gentechnisch veränderte Baumwolle bereits knapp die Hälfte der Weltproduktion.[2] Weltweit wird bereits auf 14 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Baumwolle angebaut.

Erfahrungen beim Anbau

In Australien war der Einsatz von transgener Baumwolle bislang wenig erfolgreich: Die Ernten waren geringer und die manipulierten Pflanzen kreuzten sich mit Wildpflanzen. Dadurch entstanden zahlreiche rechtliche Probleme für die beteiligten Farmer. Die beiden größten Baumwollproduzenten weltweit, die USA und die Volksrepublik China, bauen zu 79 % bzw. 60 % gentechnisch veränderte Baumwolle an.[3] Gentechnisch veränderte Baumwolle, die das Insektizid des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis gegen die Baumwollkapselraupe selbst produziert, erzielte in China in den ersten Jahren einen um 36 % gesteigerten Ertrag. In den folgenden Jahren ging der Ertrag zurück, da von Nachbarfeldern her andere Insekten vermehrt einwanderten, weil ihre natürlichen Konkurrenten nun fehlen. Es wurden wieder die gleichen hohen Ertragseinbußen verzeichnet wie unter konventionellen Bedingungen, der Bedarf an Pestiziden war jedoch größer. Eine solche Entwicklung ist in den USA nicht zu verzeichnen, da hier zu den Nachbarfeldern Sperrstreifen mit konventioneller Baumwolle vorgeschrieben sind, in die sich die Baumwollkapselraupe verziehen kann. Das soll Resistenzentwicklung verhindern. Es kommt aber auch nicht zu dem Effekt der Einwanderung konkurrierender Schädlinge. [4]

Quellen

  1. transgen-Datenbank
  2. Siegel für gentech-freie Textilien die tageszeitung 10.02.2009
  3. Gentechnisch veränderte Pflanzen: Anbauflächen weltweit - Baumwolle
  4. Per Pinstrup-Andersen, Cornell University, nach: Gentechnik in Reinkultur. in: FAZ, 27.07.2006, 172, S. 30.

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