- Gen-Reis
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Transgener Reis, teilweise auch Genreis genannt, bezeichnet gentechnisch veränderten Reis. Ziel der Hersteller solcher Reissorten ist es, eine höhere Resistenz gegenüber Krankheiten oder Parasiten zu erreichen (Bt-Sorten und LL-Sorten), indem entsprechende Gene in das Erbgut eingebracht werden. Ferneres Ziel ist ein höherer Ertrag, schnellere Reife sowie weitere wirtschaftliche Faktoren (Goldener Reis).
Inhaltsverzeichnis
Goldener Reis
Der Goldene Reis [1] enthält drei Enzyme die zur Biosynthese von Beta-Carotin (Provitamin A) führen. Mit dieser Reissorte wird versucht, Vitamin A-Mangelerscheinungen in entsprechend unterversorgten Regionen entgegenzutreten (näheres siehe Hauptartikel). Bis zur kommerziellen Nutzung werden jedoch noch mehrere Jahre notwendig sein.
Bt-Reis
Bt-Reis wird zur Zeit vor allem in China [2] und in Indien erprobt [3]. Er soll in China bis 2011 kommerziell verfügbar sein [4].
Liberty Link 601
In die Schlagzeilen geriet 2006 der Reis Liberty Link 601 (LL601) von Bayer CropScience, der in den USA auf Testfeldern angebaut wurde. Im August 2006 wurde er bei Reisimporten in der EU nachgewiesen, obwohl dieser in der Europäischen Union für den Verzehr nicht zugelassen ist. Bei Lebensmittelkontrollen in deutschen Reismühlen, im Großhandel sowie im Einzelhandel fand man im September 2006 Spuren des Typs LL 601 transgenen Reis' [5] In Österreich wurden bei Lebensmittelkontrollen bis Jänner 2007 von der AGES 278 Proben gezogen, wovon 50 positiv auf die Sorte LL601 getestet wurden[6]
Liberty Link 62
Liberty Link 62 (LL62) ist eine gentechnisch veränderte Reissorte der Bayer Tochter CropScience. Durch das Transgen in der Pflanze ein Protein mit der Bezeichnung PAT erzeugt, wodurch LL62 ist gegen das Bayer-Breitband-Herbizid Liberty resistent ist. Liberty ist ein hoch giftiges Unkrautvernichtungsmittel. Dieses Breitband-Herbizid, mit dem Wirkstoff Glufosinat-Ammonium, kann sich in den Körnern ansammeln. Dadurch, dass der Reis resistent gegen dieses Unkrautvernichtungsmittel ist, kann er mit besonders hohen Dosen Liberty behandelt werden. In der EU ist die Verwendung von Glufosinat-Ammonium durch einen EU-Parlamentsbeschluss von Jänner 2009 verboten [7].
Seit März 2009 versucht Bayer eine Zulassung für den Anbau von LL62 in Brasilien zu erlangen[8]. Für den europäischen Markt hat Bayer eine Zulassung von LL62 als Nahrungsmittel beantragt[9][10].
Kritik
Wie viele Anwendungen der Gentechnologie ist auch transgener Reis umstritten. Die Kritiker berufen sich darauf, dass die Folgen solcher Manipulationen vom Menschen nicht abgeschätzt werden können. Ebenso führen sie an, dass die Resistenz gegen Parasiten immer mit einem Giftstoff, der aufgrund des neuen Gens von der Pflanze erzeugt werde, einhergehe, und dass diese Giftstoffe oft nicht bekannt seien. Giftstoffe könnten sich außerdem im Boden anreichern und geschützte Insekten schädigen. Weiters wird die genetische Vielfalt stark dezimiert, weil immer weniger idente Sorten auf immer größeren Flächen angebaut werden. Viele Sorten, die bestens an lokale Verhältnisse angepasst sind, gehen hingegen verloren.
Weblinks
- ↑ http://www.heise.de/tp/r4/artikel/4/4895/1.html
- ↑ http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,435551,00.html
- ↑ http://www.transgen.de/aktuell/meldungen_international/200611.doku.html
- ↑ http://greenbio.checkbiotech.org/news/bt_rice_hit_chinese_market_2_years_isaaa
- ↑ Drittes Bundesland meldet Genreis-Fund. Spiegel Online, 22. September 2006.
- ↑ http://www.ages.at/index.php?id=523
- ↑ http://marktcheck.greenpeace.at/6821.html
- ↑ Empresas piden liberación de arroz transgénico en Brasil
- ↑ http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20090401_OTS0042&ch=politik APA OTS Bayer will Genreis verkaufen
- ↑ http://www.greenpeace.at/genreis.html Greenpeace Info Genreis
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