- Geomagnetischer Pol
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Die geomagnetischen Pole sind berechnete Pole des Erdmagnetfeldes unter Annahme, dass sich im Erdmittelpunkt ein Stabmagnet (genauer: Dipol) befindet. Sie werden in der Geophysik verwendet.
Geomagnetische Pole sind die Verlängerung der Achse des theoretischen (unendlich) kleinen Stabmagneten im Mittelpunkt der Erde, der das Magnetfeld an der Erdoberfläche erzeugt. Ein solcher Magnet erzeugt ein Dipolfeld, dessen Feldlinien exakt kreisförmig sind (mit der Stabmagnetachse als Tangente). Die Stoffe in der Erdkugel sind jedoch ungleichmäßig verteilt und haben unterschiedliche magnetische Eigenschaften. Das Dipolfeld induziert in den magnetisierbaren Materialien Magnetfelder. Magnetisches Material kann auch eine Vormagnetisierung (aus früheren Zeiten) aufweisen.
Die (induzierten oder vorhandenen) Magnetfelder des magnetischen Materials addieren sich zum Dipolfeld. Das Gesamtfeld, das auf der Erdoberfläche gemessen wird, ist daher nicht mehr exakt dasjenige eines Dipols. Die kreisförmigen Feldlinien sind in der Nähe magnetisierbaren Materials leicht verbogen. Auf der Erdoberfläche findet man daher lokale Abweichungen in Feldstärke und Richtung gegenüber dem Dipolfeld. Siehe dazu Deklination (Geographie).
In regelmäßigen Abständen wird durch Ausmessen der störenden Massen und Modellbildung die Stärke und Lage des theoretischen Dipols ermittelt, der, beeinflusst durch die gemessenen Störfaktoren, möglichst genau das vorhandene Magnetfeld auf der Erde erzeugen würde.
Die geographische Lage des jeweiligen magnetischen und geomagnetischen Pols ist unter den Stichworten Nordpol und Südpol zu finden.
Siehe auch
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