- Georg Daniel Speer
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Georg Daniel Speer (getauft 2. Juli 1636 in Breslau; † 5. Oktober 1707 in Göppingen) war ein deutscher Schriftsteller und Komponist des Barock.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Speer war der Sohn eines Breslauer Kürschnermeisters. Er besuchte in seiner Heimatstadt einige Jahre das Maria-Magdalenen-Gymnasium, verlor jedoch schon als Kind die Eltern und wuchs in einem Waisenhaus auf, aus dem er floh. Es begann für ihn ein jahrelanges unstetes Wanderleben. Über diese Zeit liegen keine exakten Informationen vor, doch scheint er u.a. über die Slowakei nach Ungarn und Rumänien gelangt zu sein, was sich aus seinen Kenntnissen der Balkanländer erschließen lässt. Offenbar diente er zeitweilig als Kriegstrompeter und Heerpauker. Warum es ihn schließlich nach Süddeutschland verschlug, ist ungewiss. Gesichert ist erst seine Tätigkeit als Kirchenmusiker ab 1667 in Göppingen, wo er nebenher auch Schulunterricht erteilte. Möglicherweise war er zuvor bereits seit 1664 in Stuttgart und Tübingen tätig gewesen.
Da er nun in Göppingen zum ersten Mal in seinem Leben festen Fuß gefasst hatte, konnte er sich neben der Musik erstmals auch seinen literarischen Interessen widmen. In dieser seiner produktivsten Zeit entstanden diverse Kompositionen, Schelmenromane und andere literarische Veröffentlichungen. Seine patriotischen Aufrufe gegen die französische Besatzung trugen ihm 1689 eine Festungshaft ein. Nach der Entlassung widmete er sich ausschließlich der Komposition, bis er mit 71 Jahren in Göppingen verstarb.
Werke (Auswahl)
- Ungarischer oder Dacianischer Simplicissimus. o.O. 1683 (Nachdruck Wien 1973)
- Grundrichtiger … Unterricht der musikalischen Kunst. Ulm 1687 (Nachdruck Leipzig 1974)
- Musikalisch-Türckischer Eulen-Spiegel. Ulm 1688 (Nachdruck Bratislava 1971)
- Grundrichtiger Unterricht der musikalischen Kunst oder Vierfaches musikalisches Kleeblatt. Ulm 1697 (Nachdruck Leipzig 1974)
Literatur (Auswahl)
- Konrad Gajek: Daniel Speers romanhafte und publizistische Schriften. Wroclaw 1988
- Anna Hofer: Daniel Speers Nachahmungen des <Simplicissimus> von Grimmelshausen. Diss. Wien 1940
- Konrad Gajek: Daniel Speer - der Chronist des Weiber-Aufstandes im Ausstellungskatalog Frauenprotest 1688, Schorndorf 1988
- Waldtraut Lewin: Ein Kerl, Lompin genannt - Roman, 1989
- Stephen Rose: 'The musician-novels of the German Baroque: new light on Bach's world', Understanding Bach 3 (2008), 55-66 [1]
Werk- und Literaturverzeichnis
- Gerhard Dünnhaupt: Daniel Speer (1636–1707). In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. Band 6, Hiersemann, Stuttgart 1993, S. 3939–50, ISBN 3-7772-9305-9
Weblinks
- Literatur von und über Daniel Speer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Druckschriften von und über Daniel Speer im VD 17
- Digitalisierte Drucke von Daniel Speer im Katalog der Herzog-August-Bibliothek
- Einträge zu Daniel Speer im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Gemeinfreie Noten von Daniel Speer im Werner-Icking-Musikarchiv (WIMA)
Personendaten NAME Speer, Daniel ALTERNATIVNAMEN Speer, Georg Daniel KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist, Schriftsteller GEBURTSDATUM getauft 2. Juli 1636 GEBURTSORT Breslau STERBEDATUM 5. Oktober 1707 STERBEORT Göppingen
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