Gerhard Moritz Graubner

Gerhard Moritz Graubner

Gerhard Moritz Graubner (* 29. Januar 1899 in Dorpat, Estland; † 24. Juli 1970 in Hannover) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Leben

Graubner war Schüler und später Assistent von Paul Bonatz und einer der bedeutendsten Vertreter der sog. Stuttgarter Schule. Er schloss 1923 sein Studium an der Technischen Hochschule Stuttgart als Diplom-Ingenieur ab und war dort bis 1932 als wissenschaftlicher Assistent tätig. 1927 arbeitete er nach dem 2. Staatsexamen zunächst als Regierungsbaumeister im Staatsdienst.

Während seines Studiums war er von 1925 bis 1927 im Stuttgarter Architekturbüro von Paul Bonatz (Bonatz und Scholer) an Planungsaufträgen beteiligt und übernahm von dort stilprägende Merkmale für größere Projekte, während bei Wohnbauten nach einer Englandreise der Einfluss beim englischen Landhaus (Cottage) so prägend war, dass dies auch bei Entwürfen nach dem Krieg ablesbar blieb.

In den Jahren 1932 bis 1939 arbeitete er als freier Architekt, anschließend übernahm er bis 1942 die technische Leitung der Stadtplanungsgesellschaft Düsseldorf.

Von 1940 bis 1967 war Graubner ordentlicher Professor für Entwerfen und Gebäudekunde an der Technischen Hochschule Hannover und wurde dort zu Unrecht von Kollegen denunziert. In den Nachkriegsjahren wurde er durch zahlreiche Theaterbauten und Schauspielhäuser bekannt. Mehrere seiner Assistenten an der damaligen Technischen Hochschule und Mitarbeiter aus seinem Büro wurden später zu Professoren berufen oder als erfolgreiche Architekten durch Bauten bekannt.

Im Jahr 1953 wurde Graubner Gastprofessor an der Technischen Universität Istanbul.

Bauten (Auswahl)

Stadthalle in Mülheim
  • 1928–1929: Handelsschule in Stuttgart
  • 1933: Wohnhaus am Kochenhof in Stuttgart
  • 1935–1936: Reichssportfeld und Olympiastadion, Mitarbeit unter Werner March
  • 1937–1938: „Dietrich-Eckart-Schule“ in Rottweil
  • 1938: Reichsgartenschau in Stuttgart
  • 1941: Haus Faber in Bietigheim
  • zwischen 1949 und 1951: verschiedene Hotels, Verwaltungsgebäude und Wohnhäuser in Hannover
  • 1951: kleinere Bauten Bundesgartenschau Hannover
  • 1952: Verwaltungsgebäude der Preussag in Hannover (heute MWK)
  • 1953: Stadttheater Bremerhaven
Schauspielhaus Bochum
  • 1952–1953: Schauspielhaus Bochum
  • 1953: Verwaltungsgebäude der Salzdethfurt AG in Hannover
  • 1952–1953: Volksschule „Am Mittelfelde“ in Hannover
  • 1954–1957: Verwaltungsgebäude der Ruhr-Stickstoff-AG in Bochum (heute Finanzamt Bochum-Süd)
  • 1957: Erweiterungsbau der Stadthalle in Mülheim an der Ruhr
  • 1956–1958: Stadttheater („Heinz-Hilpert-Theater“) in Lünen
  • 1957: Verwaltungsgebäude am Katschhof in Aachen
  • 1958: Auditorium Maximum der Technischen Hochschule Hannover
  • 1958–1963: Wiederaufbau des Nationaltheaters in München
  • 1963: Stadttheater in Krefeld
  • 1964: Stadttheater in Trier
  • 1966: Schauspielhaus Wuppertal
  • 1966: Kammerspiele (als Erweiterungsbau des Schauspielhauses) in Bochum
  • 1967: Stadttheater in Lippstadt
  • 1967: Altstadtsanierung in Regensburg
  • 1967: Hochhaus Callinstraße der Technischen Universität Hannover

Weblinks


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