Gerhard Moritz Meyer

Gerhard Moritz Meyer

Gerhard Moritz Meyer (* 19. Januar 1937 in Deutsch Eylau) ist ein deutscher FDP-Politiker und ehemaliger Justizsenator von Hamburg und Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Meyer wurde in Stendal in der Altmark eingeschult, legte sein Abitur aber 1957 in Westberlin ab. Anschließend studierte er in München und Hamburg Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften. 1963 legte er das Referendar- und 1967 das Assessorexamen ab. 1968 trat er in die Dienste von Mobil Oil, wo er zunächst Syndikus und ab 1970 Personalleiter war. 1972 wechselte er in die Aluminium-Industrie, wo er Personalleiter für Europa eines internationalen Konzerns wurde. Er war 1978 Gründungsmitglied der Dr.-Emilie-Kiep-Altenloh-Stiftung. Nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik ließ er sich 1981 als Rechtsanwalt in Hannover nieder, wo er 1982 zum Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Energie und Versorgung bestellt wurde.Seit 2000 lebt er im Ruhestand in Hamburg. Meyer ist Mitglied der Humanistischen Union.

Partei

Mit Beginn seines Studiums trat Meyer 1957 dem Liberalen Studentenbund Deutschlands bei. Seit 1958 war er auch Mitglied der Jungdemokraten, deren stellvertretender Bundesvorsitzender er von 1964 bis 1966 war. Von 1964 bis 1968 war er zudem Mitglied des Präsidiums des Weltbundes Liberaler Jugend, dessen Ehrenpräsident er anschließend wurde.

Der FDP gehört Meyer seit 1959 an. Von 1968 bis 1971 war er Präsident des Landesparteitages. Er wurde 1972 für zwei Jahre in den Landesvorstand gewählt, dem er dann von 1974 bis 1977 qua Amt angehörte.

Abgeordneter

Meyer gehörte von 1974 bis 1978 der Hamburgischen Bürgerschaft an. Bis zum 30. März 1977 war er Vorsitzender der FDP-Bürgerschaftsfraktion. Anschließend ruhte sein Mandat wegen der Wahl zum Senator.

Öffentliche Ämter

Bereits nach der Bürgerschaftswahl 1974 war Meyer vom Landesvorstand der FDP als Senator vorgesehen, er sollte die Leitung der Baubehörde übernehmen. Auf dem Landesparteitag, der die Nominierungen vornahm, unterlag Meyer, der zum linken Parteiflügel gezählt wurde, jedoch mit zwei Stimmen Unterschied dem eher konservativen Rolf Bialas.

Am 30. März 1977 wurde Meyer von der Hamburgischen Bürgerschaft als Nachfolger von Ulrich Klug zum Senator gewählt und mit der Leitung der Justizbehörde betraut. Nachdem die FDP 1978 an der 5%-Hürde scheiterte, schied er am 28. Juni 1978 aus dem Senat aus.

Nach dem Rücktritt des Berliner Justizsenators Jürgen Baumann am 27. Mai 1978 wurde Meyer am 6. Juli zu dessen Nachfolger gewählt. In diesem Ressort verblieb er auch nach dem Rücktritt Dietrich Stobbes im Januar 1981. Er musste jedoch wenige Monate später im Juni 1981 mit dem restlichen neugewählten Senat von Hans-Jochen Vogel zurücktreten, da die sozialliberale Koalition keine Mehrheit erhielt, die FDP sich jedoch noch weigerte, eine Koalition mit der CDU zu bilden.

Siehe auch

Veröffentlichungen

  • Die laufende Abstimmung zwischen den Koalitionspartnern, Koalitionsausschüsse und Koalitionsgespräche, in: Probleme von Koalitionsregierungen in Westeuropa, Bonn 1978, Seiten 101–109.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerhard Meyer — ist der Name folgender Personen: Gerhard Meyer (1774–1855), Bremer Kaufmann, Bauherr am St. Petri Dom Gerhard Lucas Meyer (1830–1916), deutscher Industrieller Gerhard Rudolf Meyer (1908–1977), deutscher Archäologe Gerhard Meyer (Kaufmann)… …   Deutsch Wikipedia

  • Meyer — Verteilung des Namens Meyer in Deutschland (2005) Meyer ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Meyer ist eine Form von Meier. Varianten, Bedeutung und Verbreitung siehe dort. Bekannte Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mes–Mez — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • 19. Jänner — Der 19. Januar (in Österreich und Südtirol: 19. Jänner) ist der 19. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 346 Tage (in Schaltjahren 347 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Berliner Senatoren — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Die Senatoren von Berlin sind Mitglieder im Senat von Berlin, d.h.… …   Deutsch Wikipedia

  • Senatoren von Berlin — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Die Senatoren von Berlin sind Mitglieder im Senat von Berlin, d.h.… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft/8. Wahlperiode — Diese Liste nennt die Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft während der 8. Wahlperiode (1974 bis 1978). Der Hamburgischen Bürgerschaft gehörten in dieser Zeit 120 Abgeordnete an und setzte sich wie folgt zusammen: Name Fraktion Anmerkungen… …   Deutsch Wikipedia

  • 19. Januar — Der 19. Januar (in Österreich und Südtirol: 19. Jänner) ist der 19. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 346 Tage (in Schaltjahren 347 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Baumann — (* 22. Juni 1922 in Essen; † 26. November 2003 in Tübingen) war ein deutscher Rechtsgelehrter und FDP Politiker. Er war von 1959 bis zu seiner Emeritierung 1988 ordentlicher Professor an der Universität Tübingen. Zusammen mit Claus Roxin und… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Eylau — Iława …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”