- Germania sacra
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Germania Sacra ist ein langfristiges Projekt zur Erforschung der deutschen Kirchengeschichte vom Beginn bis zur Reformation im 16. Jahrhundert beziehungsweise der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Geschichte und Struktur
Nach Vorläufern hat Paul Fridolin Kehr seit 1917 im Rahmen des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Deutsche Geschichte versucht, die Germania Sacra als ein landesgeschichtliches Bindeglied zu allgemeinen kirchengeschichtlichen Projekten zu etablieren. An diese Tradition knüpfte nach 1945 Hermann Heimpel am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen an. An diesem war ein verantwortlicher wissenschaftlicher Leiter angesiedelt, der die Arbeit von externen Experten koordiniert. Das Projekt ist heute an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen angesiedelt, da das MPI für Geschichte umgegründet wurde. Die derzeit etwa 50 Mitarbeiter – meist Archivare – arbeiten nebenberuflich, aber mit teilweise erheblichen Aufwand an den einzelnen Projekten. Die enge Zusammenarbeit von Archiven und der institutionalisierten Forschung ist in Deutschland singulär.
Ziele und Methoden
Ziel der Germania Sacra ist es, eine historisch-statistische Beschreibung der Institutionen der Kirche im Heiligen Römischen Reich zu liefern. Dabei sollen die gesamten Quellen und die Literatur der mittelalterlichen geistlichen Institutionen von den Bistümern, über Domkapitel bis hin zu den Klöstern bis zu ihrem Ende in Reformation oder Säkularisation erschlossen und dargestellt werden.
Das Ziel des Projektes ist es, grundlegende Informationen für weitergehende Forschungen zur Verfügung zu stellen. Die Veröffentlichungen gliedern sich in eine Alte und eine Neue Folge. Hinzu kommen die „Studien zur Germania Sacra“. In Zusammenarbeit mit der Universität Thorn (Toruń) entsteht außerdem die Reihe Prussia Sacra zur Geschichte der Kirche im Deutschordensland.
Die Website des Projekts stellt eine Datenbank zur Verfügung, die eine Durchsuchung der Personenlisten der erschienen Bände wie auch die darüber hinaus gehenden Personenkarteien der Bearbeiter ermöglicht.
Weblinks
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