Gesamtmetall

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Der Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e. V., Kurzform: Gesamtmetall, ist der Zusammenschluss der Landesarbeitgeberverbände der deutschen Metall- und Elektroindustrie (M+E).

Inhaltsverzeichnis

Rolle und Funktion

Der Dachverband Gesamtmetall vertritt die gemeinsamen und übergreifenden Interessen der M+E-Unternehmen auf Bundesebene. Gesamtmetall ist Mitglied bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin. Die Aufgaben eines Arbeitgeberverbandes liegen vor allem auf den Feldern der Tarif-, Sozial- und Bildungspolitik. Besondere Arbeits-Schwerpunkte des bundesweiten Branchen-Dachverbandes Gesamtmetall sind die Konzeption und Koordination gemeinsamer Aktivitäten der in ihr zusammengeschlossenen Verbände sowie die Kontaktpflege zu politischen Institutionen und zu den Medien auf der Bundesebene. Als Dachverband schließt Gesamtmetall gewöhnlich selbst keine Tarifverträge mit den Gewerkschaften ab. Diese Aufgabe haben Kraft ihrer Tarifhoheit die sechzehn regionalen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie, die sich dafür zum Teil zu Verhandlungsgemeinschaften zusammengeschlossen haben. Bei den regionalen Arbeitgeberverbänden sind die Mitgliedsunternehmen organisiert.

In enger Zusammenarbeit mit den regionalen Arbeitgeberverbänden entwirft, plant und koordiniert Gesamtmetall die Maßnahmen auf Bundesebene und sorgt dafür, dass die Metall- und Elektro-Industrie mit einer Stimme spricht, wenn es um wichtige gemeinsame Interessen der Unternehmen geht. Das erfordert in vielen Fällen den schwierigen Ausgleich zwischen den Interessen von zwölf sehr unterschiedlichen M+E-Branchen ebenso wie zwischen großen und mittelständischen M+E-Unternehmen.

Bei Gesamtmetall sind 13 Tarifverbände und 8 Verbände ohne Tarifbindung Mitglied.

Oberster Repräsentant ist der vom Gesamtvorstand des Verbandes gewählte Präsident. Die laufenden Geschäfte werden vom Hauptgeschäftsführer geführt.

Aktivitäten

  • Über die Berufswelt der Metall- und Elektro-Industrie informiert Gesamtmetall mit neun Berufsinformationsbussen, die bundesweit an Schulen im Einsatz sind
  • Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Ingenieurnachwuchskampagne THINK ING, die unter anderem den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht fördert.

Geschichte

  • 1890 Gründung des Verbandes Deutscher Metallindustrieller mit Sitz in Berlin, kurz darauf umbenannt in Gesamtverband deutscher Metallindustrieller
  • 1918 Grundsteinlegung für die Tarifautonomie mit dem Stinnes-Legien-Abkommen; gegenseitige Anerkennung von Arbeitgebern und Gewerkschaften und ihrer Koalitionsfreiheit. Verständigung über die grundsätzlichen Fragen der Wirtschafts- und Sozialverfassung. Entwicklung des Tarifvertragssystems der Weimarer Republik
  • 1933 Selbstauflösung der Arbeitgeberverbände nach Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten
  • 1947 Bildung der Arbeitsgemeinschaft der Eisen- und Metallindustrie für die britische Zone
  • 1949 Neugründung des Spitzenverbandes aller Arbeitgeberverbände der Metallindustrie unter dem Namen Gesamtverband der Metallindustriellen Arbeitgeberverbände mit Sitz in Wiesbaden
  • 1954 Umzug der Geschäftsstelle nach Köln (Volksgartenstraße)
  • 1990 Gründung der neuen ostdeutschen Landesverbände und Beitritt in den Gesamtverband
  • 2003 Umzug der Geschäftsstelle von Köln nach Berlin
  • 2005 Öffnung für Verbände, die Mitgliedschaft ohne Tarifbindung anbieten

Mitgliedschaften

Gesamtmetall ist seit 2011 Mitglied bei der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD).

Personen

Präsidenten

1890 bis 1910: Paul Heckmann
1911 bis 1919: Anton von Rieppel
1920 bis 1933: Ernst von Borsig
1933: Rudolf Blohm
1949 bis 1959: Hans Bilstein
1959 bis 1961: Ludwig Caemmerer
1961 bis 1976: Herbert van Hüllen
1977 bis 1985: Wolfram Thiele
1985 bis 1991: Werner Stumpfe
1992 bis 1996: Hans-Joachim Gottschol
1996 bis 2000: Werner Stumpfe (geschäftsführender Präsident)
seit 2000: Martin Kannegiesser

Hauptgeschäftsführer

1890: Julius Rose
1891 bis 1894: Bobertag
1895 bis 1897: Max Vosberg-Rekow
1904 bis 1928: Karl Grabenstedt
1928 bis 1933: Heinz Lotz
1949 bis 1954: Wilhelm Heider
1954 bis 1957: Max Ihn
1957 bis 1958: Otto Vielhaber
1958 bis 1968: Günther Wieland
1968 bis 1996: Dieter Kirchner
1996 bis 2000: Werner Stumpfe
2000 bis 2005: Hans Werner Busch
2005 bis 2008: Heike Maria Kunstmann
2008 bis 2010: Ulrich Brocker
seit November 2010: Gabriele Sons

Weblinks


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