- Rudolf Blohm
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Rudolf Blohm (* 2. September 1885 in Hamburg; † 7. Oktober 1979 ebenda) war ein Hamburger Unternehmer und Leiter der Schiffswerft Blohm & Voss.
Leben
1917 gehörte er zusammen mit seinem Vater Hermann Blohm zu den Hamburger Mitgründern der Deutschen Vaterlandspartei, die die Friedensbestrebungen im Reichstag bekämpfte und versuchte, die Kriegsbegeisterung des Jahres 1914 neu zu entfachen.
Ende 1918 übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder Walther Blohm die Leitung der Werft.
Am 11. Oktober 1931 nahm er an der Harzburger Tagung der „nationalen Opposition“ gegen die Weimarer Republik teil.
1933 wurde er Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, der sich aber noch im gleichen Jahr selbst auflöste und in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) überging. Die Brüder Blohm begrüßten das neue Regime, das ihrem Unternehmen zahlreiche Aufträge einbrachte, u. a. den Bau des Segelschulschiffes Gorch Fock (1933), des KdF-Fahrgastschiffes Wilhelm Gustloff (1937) und des Schlachtschiffes Bismarck (1939).
1942-45 wurden in der Werft Tausende von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen aus dem KZ Neuengamme eingesetzt.
1945-54 wehrte sich Blohm mit allen Mitteln gegen die von der britischen Besatzungsmacht angeordnete Demontage der Werft. Er unterschlug und versteckte zahlreiche Maschinen und wurde deshalb von den Briten zu einer Haftstrafe verurteilt.
1954 begann er gemeinsam mit dem Partner Phoenix Rheinrohr AG wieder mit dem Ausbau seiner Werft und zog sich 1966 aus dem aktiven Geschäftsleben zurück.
Weblinks
- Die Zeit 6. September 1975 (Link nicht mehr abrufbar)
- Nachruf, Der Spiegel 42/1979 (Völlig unkritisch. Der Text ist in der Internet-Ausgabe am Ende eines anderen Nachrufes (Dschaja Prakasch Narajan) versteckt.)
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