- Geschlecht der Pflugk
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Die Familie Pflugk ist ein altes Adelsgeschlecht mit Ursprung in Böhmen, um das Jahr 1000 wohl mit dem Heerbaum der Markgrafen ins Osterland gezogen, schon im 12. Jahrhundert in der Elster- und Pleißaue ansässig, war sie den sächsischen Markgrafen, später den Kurfürsten sowie dem sächsischen Hof treu ergeben. Sie gilt als eine der vier Hauptsäulen des meißnischen Uradels.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Wurzeln dieser Familie liegen weit in der Vergangenheit. Der Sage nach stammt sie von der böhmischen Herrscherin Libussa und deren Gemahl Przemisl ab. Im 12.Jahrhundert erscheint sie unter dem böhmischen Namen „Pluh“ und hatte hohe Ämter unter verschiedenen böhmischen Herzögen inne. Ihre älteste Besitzung von Abkömmlingen des böhmischen Stammes war seit 1338 Schloss und Stadt Burg Strehla an der Elbe. Ab 1349 traten sie in Knauthain im südlichen Umland von Leipzig in Erscheinung und beherrschten als treue Vasallen der Markgrafen von Meißen das Land an Elbe und Pleiße. Sie besaßen im Bornaer Raum u.a. Groitzsch, Rötha, Schloß, Stadt und Amt Pegau, Eythra, Mausitz, Löbnitz, Deutzen, Großhermsdorf und Wiederau. Das Geschlecht war vom Beginn des 14. Jahrhunderts bis Ende des 16. Jahrhunderts auf den Burgen Rabenstein an der Schnella (Rabstejn nad Strelou) und Königswart anzutreffen. Einige Nachkommen saßen auf den Herrschaften Schwarzenburg (Waldmünchen) und Sternstein (Neustadt an der Waldnaab) in der Oberpfalz und gehörten dem bayerischen Herrenstand an.
Die Reformation hat das Geschlecht in zwei Lager gespalten. Die Böhmer waren protestantischen Glaubens, die Pflugk in Eythra katholischen Glaubens. Sie haben sich im kirchlichen und weltlichen Bereich verdient gemacht. Viele Vertreter waren Kammerherren, Rittmeister und Obristen, vornehmlich in Diensten der Kurfürsten von Sachsen.
Persönlichkeiten
- Ulrich Pflugk wurde Besitzer der um 1300 erkauften Herrschaft Rabstein und stieg zum Statthalter des Königs auf
- Heinzig Pflugk war oberster bayerischer Feldhauptmann, Sieger über die Hussiten.
- Sebastian Pflugk gründete mit 80 Adelsherren den Löwlerbund und wurde Bundeshauptmann. Er erwarb Herrschaft Petschau, Königswart und Gotschau und ist als böhmischer Vogt in der Lausitz erwähnt
- Caspar Pflugk (* 1458, † 1523) war oberster Feldherr der protestantischen Stände Böhmens, geächtet vom Kaiser Karl V. nach seiner Teilnahme am Schmalkaldischen Krieg.
- Nickel Pflugk genannt der Eiserne Pflugk, war Oberstspitler im Deutschen Ritterorden, Amtshauptmann auf der Pleißenburg in Leipzig, Bauherr des Renaissanceschloss Zabeltitz 1565.
- Caesar Pflugk war Landes- und Appellationsrat, Kanzler Sachsens, Vorsitzender in der Leipziger Disputation 1519.
- Hans und Elisabeth Pflugk, Urgroßeltern der Katharina von Bora.
- Julius von Pflugk war letzter Fürstbischof von Naumburg–Zeitz und Vordenker der ökumenischen Bewegung. Er wirkte am Augsburger Interim, führte die Priesterehe und den Laienkelch ein.
- Benno Pflugk war Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld, Amtmann bzw. Hauptmann zu Sangerhausen und kursächsischer Rat.
- Hans Siegmund Pflugk, sächsischer Kammerherr und Trabantenhauptmann. Er siegte 1683 über das türkische Heer vor den Toren der Stadt Wien.
- Centurius Pflugk reformierte die sächsische Armee.
- Graf August Ferdinand von Pflugk war Geheimrat und Innenminister unter August dem Starken. Er war dreifacher Ritter: des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, des Johanniterordens und des Andreasordens von Russland.
Wappen
Der Schild ist von Rot und Silber geviert. In Feld 1 und 4 eine schräge silberne Pflugschar und Feld 2 und 3 eine natürliche Reutel (Zweig der Haselnuss-Staude mit drei grünen Blättern). Auf dem gekrönten Helm zwei silberne Pflugschare, die mit Pfauenwedeln besteckt sind. Die Decken sind Rot und Silbern.
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