Schlaggenwald

Schlaggenwald
Horní Slavkov
Wappen von Horní Slavkov
Horní Slavkov (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Sokolov
Fläche: 3681 ha
Geographische Lage: 50° 8′ N, 12° 48′ O50.13861111111112.799722222222558Koordinaten: 50° 8′ 19″ N, 12° 47′ 59″ O
Höhe: 558 m n.m.
Einwohner: 5.910 (28. August 2006)
Postleitzahl: 357 31
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 5
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Jana Vildumetzová
Adresse: Poštovní 12
357 31 Horní Slavkov
Website: www.muhslavkov.cz

Horní Slavkov (deutsch Schlaggenwald auch Slawkenwalde) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt etwa 15 Kilometer südwestlich von Karlsbad im Kurstädte-Dreieck Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in einem Talkessel des Naturschutzgebietes Slavkovský les (Kaiserwald) und gehört zum Okres Sokolov im Karlovarský kraj, Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Demographische Daten

In dem Städtchen leben 5940 Einwohner. Am Ende des Ersten Weltkrieges zählte Schlaggenwald 3.305 Einwohner, darunter 39 Tschechen.

Geschichte

Durch das Vorkommen von Erzen siedelten sich bereits vor Beginn unserer Zeitrechnung die Boier in der Gegend an. 1202 wurde erstmals das damalige Auerbach urkundlich erwähnt. Den Namen Schlakkowald erhielt das Dorf wohl um 1333 vom Gründer Slackko von Riesenburg. 1300 wurde der Ort wegen des Arbeitskräftebedarfs in den Zinnminen und der damit anwachsenden Bevölkerungszahl zur Stadt erhoben. Besonderen Verdienst um den Ort erwarben sich die Herren Pflugk von Rabenstein , die den so genannten Kaspar-Pflugk-Erbstollen errichteten, um die Erzgruben von Wasser freizuhalten. 1547 ließ Kaiser Ferdinand I. den Pflugkschen Besitz konfiszieren; Schlaggenwald wurde kaiserliche Freie Bergstadt. Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 begann die Rückführung zum katholischen Bekenntnis. Beim großen Brand 1713 fielen 76 Häuser den Flammen zum Opfer, dazu auch die St.-Annakirche und das Spital. 1742 besetzten Franzosen Schlaggenwald. 1909 nahm die Dampfkraftanlage die Stromerzeugung auf. Die Deutschen wurden 1945 enteignet und vertrieben. Nach 1950 erfolgte der Abriss großer Teile der aus der Renaissancezeit stammenden historischen Bauten der Stadt.

In der Stadt gibt es ein tschechisch-deutsches Begegnungszentrum.

Wirtschaft

Etwa im 12. Jahrhundert blühte die damalige Waldlandschaft durch den beginnenden Bergbau, in dem bis zu 200 Arbeiter beschäftigt waren, und den Handel auf. Anfang des 14. Jahrhunderts begann man mit dem Abbau von Zinn. 1792 wurde die erste Porzellanmanufaktur in Böhmen gegründet, später kamen eine Knopffabrik und eine Wollweberei hinzu. Das Gebiet ist reich an Zinn, Wolfram, Silber, Bronze, Blei, Uran, Torf, Steinen für das Bauwesen und Halbedelsteinen. Auch befinden sich Mineralwasserquellen in der Nähe.

Sehenswürdigkeiten

Ortsteile

Ležnice, Ležnička, Kounice, Kfely (Gfell), Bošířany, Třídomí

Persönlichkeiten

Weblinks


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