Alexander Petrowitsch Apsit

Alexander Petrowitsch Apsit

Alexander Petrowitsch Apsit (lettisch Aleksandrs Apsītis, russisch Александр Петрович Апсит; * 25. März 1880 in Riga; † 1944 in Deutschland) war ein lettischer Künstler.

Von 1889 bis 1899 besuchte Alexander Apsit die Zeichenschule in Sankt Petersburg und war Schüler im Atelier von Lew Dmitriew-Kawkaski.

Von 1900 bis 1910 war Apsit Mitglied des Moskauer Künstlerzirkels „Sreda“ (Mittwoch). In dieser Zeit arbeitete er für verschiedene Petersburger Zeitschriften und entwarf Kriegsplakate. Nach der Oktoberrevolution wurde Apsit vom sowjetischen Staatsverlag mit der Gestaltung von Revolutionsplakaten beauftragt, da er Erfahrungen mit politischer Propaganda gesammelt hatte.

Im Herbst 1919, als die Truppen General Judenitschs bis auf 30 km an Petrograd herangerückt waren, entstand das Plakat „Mit der Brust (unter Einsatz des eigenen Lebens) Petrograd schützen“.

Bei den von Apsit entworfenen Plakaten handelte sich um detailreiche, farblich fein abgestufte Zeichnungen mit vielen Figuren, die von erläuternden Texten begleitet wurden. Sie standen unter dem Einfluss des Lubok, dem russischen Volksbilderbogen. Sein Plakat „Ein Jahr proletarischer Diktatur“ gilt als Meilenstein der sowjetischen Plakatgeschichte. Entworfen zum ersten Jahrestag der Oktoberrevolution, zeigt es die wichtigsten Elemente der Bildsprache des Revolutionsplakats: im Vordergrund einen Bauern mit roter Fahne und Sense sowie einen Schmied mit Hammer, der die Embleme des gestürzten Kapitalismus zertritt – beide als Wachen vor einem Feld mit einfachen, Fahnen tragenden Landarbeitern –, im Hintergrund dann eine industrialisierte Stadt und eine aufgehende Sonne. Alexander Apsit entwickelte auf seinen Plakaten den Hammer, die Sichel und den roten Stern, die Symbole der sowjetischen kommunistischen Ära. Er gilt als Begründer der sowjetischen Plakatkunst.

1919, während des Vormarsches General Denikins, verließ Apsit Moskau. Nach dem Bürgerkrieg arbeitete er in Lettland als Buchillustrator.

1939 übersiedelte Alexander Apsit in das nationalsozialistische Deutschland, wo er 1944 starb.

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