- Gewöhnliche Simsenlilie
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Gewöhnliche Simsenlilie Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata)
Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Monokotyledonen Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales) Familie: Simsenliliengewächse (Tofieldiaceae) Gattung: Simsenlilie (Tofieldia) Art: Gewöhnliche Simsenlilie Wissenschaftlicher Name Tofieldia calyculata (L.) Wahlenb. Die Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Tofieldiaceae. Sie wird auch Kelch-Simsenlilie oder Hüllen-Simsenlilie genannt. Der wissenschaftliche Name calyculata leitet sich von calyculus, der Verkleinerung von calyx = Kelch ab.[1]
Der Trivialname bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit Vertretern der Gattung Simsen (Scirpus).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 30 cm. Die Grundblätter sind reitend, lineal, schwertförmig[1] und lang zugespitzt,[2] haben 4 bis 10 Längsnerven und werden zwischen 5 und 10 Zentimeter lang und 4 und 8 Millimeter breit.[3] Der Stängel ist aufrecht und besitzt ein bis drei nach oben hin zunehmend kleinere Stängelblätter.[4]
Der Blütenstand ist eine meist zylindrische, am Grund lockere Traube, wird zwischen 3 und 10 Zentimeter lang und setzt sich aus 15 bis 40 Blüten zusammen.[3] Die Blüten sind kurz gestielt[1], stehen jeweils in der Achsel eines laubartigen, ungeteilten, eiförmigen bis lanzettlichen[3] Tragblattes[5] und sind am Grund von einem dreilappigen, kelchähnlichen Vorblatt umgeben.[1] Die hellgrünlichgelben[3] Blütenhüllblätter sind 2 bis 3,5 Millimeter lang.[4] Die Blüte enthält sechs Staubblätter sowie einen Fruchtknoten mit drei Narben.[5] Die vielsamige Kapsel ist 3 bis 3,5 Millimeter lang, eiförmig bis kugelig-eiförmig, kantig. Die Samen sind 0,7 Millimeter lang, länglich, von bräunlicher Farbe und besitzen Längskanten.[1]
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 oder 30.[2]
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Gewöhnlichen Simsenlilie reicht von Gotland and Estland südwärts bis zu den Pyrenäen, Montenegro und der mittleren Ukraine[4] mit Schwerpunkt in der Umgebung der Hochgebirge.[2] Sie hat dementsprechend in Deutschland ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Alpen und im Alpenvorland.[5] Weiter im Norden ist die Art selten; die meisten Vorkommen sind erloschen.[6] In Österreich ist die Gewöhnliche Simsenlilie häufig und collin (selten) bis subalpin verbreitet.[3]
Die Gewöhnliche Simsenlilie ist an Kalk gebunden und wächst auf feuchten Wiesen, Quellfluren, feuchten Felshängen sowie in Niedermooren.[3] Diese Art gilt als Tonzeiger.[5]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Gustav Hegi (Begr.), Karl Suessenguth: Illustrierte Flora von Mitteleuropa Band II: Monocotyledones, II. Teil. München, Berlin: J. F. Lehmanns-Verlag, 1939, S. 238–239.
- ↑ a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 122.
- ↑ a b c d e f Manfred A. Fischer, Karl Oswald & Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3. verb. Auflage. Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 1032.
- ↑ a b c T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea, Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 15.
- ↑ a b c d Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser. Süßgräser, Sauergräser, Binsen. 11. Auflage. Kosmos, 1998, ISBN 3-440-07613-X, S. 210.
- ↑ Gewöhnliche Simsenlilie. In: FloraWeb.de.
Weblinks
Commons: Gewöhnliche Simsenlilie – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Gewöhnliche Simsenlilie. In: FloraWeb.de.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants, 1986, ISBN 3-87429-263-0
- Eintrag in der Zentralen Datenbank der Schweizer Flora
- Carl von Linné: Species Plantarum 2, 1753, S. 311 (Erstbeschreibung als Anthericum calyculatum)
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