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Giftlorcheln Frühjahrs-Giftlorchel (Gyromitra esculenta)
Systematik Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota) Klasse: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina) Klasse: Pezizomycetes Ordnung: Pezizales Familie: Lorchelartige (Helvellaceae) Gattung: Giftlorcheln Wissenschaftlicher Name Gyromitra Fr. Die Giftlorcheln (Gyromitra) sind eine Gattung der Schlauchpilze aus der Ordnung der Pezizales.
Die Typusart ist die Frühjahrs-Giftlorchel (Gyromitra esculenta).[1]
Inhaltsverzeichnis
Fruchtkörper
Makro-Merkmale
Die Giftlorcheln bilden große, gestielte (hellvelloid) oder ungestielte, schüsselförmige (cupulat) Fruchtkörper (Apothecien) aus.
Mikro-Merkmale
Die mit Jod nicht blauenden Schläuche enthalten jeweils 8 Sporen. Die Sporen sind elliptisch bis spindelig geformt und können glattwandig oder ornamentiert sein, bei den Sporen mancher Arten wird ein Anhängsel ausgebildet. Im Gegensatz zu den Lorcheln (Helvella)) sind auf den Sporen keine Tropfen vorhanden.
Ökologie
Die Giftlorcheln sind bodenbewohnende Saprobionten, die in Wäldern und Gebüschen vorkommen. Sie besiedeln auch Sekundärstandorte wie beispielsweise Holzlagerplätze, Rindenmulch oder Holzhäcksel.
Arten (Auswahl)
Die Gattung enthält weltweit etwa 20 Arten. Manche Autoren fassen die Arten mit rauen Sporen mit Spitze als eine eigene Gattung Discina auf. Folgende Arten kommen in Europa vor bzw. sind dort zu erwarten:[2]
- Anliegende Lorchel – Gyromitra accumbens Harmaja 1986
- Vielgestaltige Lorchel – Gyromitra ambigua (P. Karsten 1880) Harmaja 1969
- Scheiben-Lorchel – Gyromitra ancilis (Persoon 1822 : Fries 1822) Kreisel 1984
- Gyromitra bubakii Velenovský 1922
- Frühjahrs-Giftlorchel – Gyromitra esculenta (Persoon 1800 : Fries 1822) Fries 1849
- Zipfel-Lorchel – Gyromitra fastigiata (Krombholz 1834) Rehm 1896
- Gyromitra fluctuans (Nylander 1868) Harmaja 1986
- Erdige Lorchel – Gyromitra geoginia (Rahm 1970) Harmaja 1976
- Riesen-Lorchel – Gyromitra gigas (Krombholz 1834) Cooke 1879
- Bischofsmütze – Gyromitra infula (Schaeffer 1774 : Fries 1822) Quélet 1886
- Mittlere Lorchel – Gyromitra intermedia (Benedix 1969) Harmaja 1976
- Dottergelbe Scheiben-Lorchel – Gyromitra leucoxantha (Bresadola 1882) Harmaja 1969
- Langstielige Lorchel – Gyromitra longipes Harmaja 1976
- Schwarzweiße Lorchel – Gyromitra melaleuca (Bresadola 1898) Donadini 1975
- Schildförmige Lorchel – Gyromitra parma (J. Breitenbach & Maas Geesteranus 1973) Kotlaba & Pouzar 1974
- Stachelsporige Lorchel – Gyromitra spinosospora (Lucchini & Pellandini 1989) A. Koch et al. 1996
- Glänzende Lorchel – Gyromitra splendida Raitviir 1974
- Tasmanische Lorchel – Gyromitra tasmanica Berkeley & Cooke 1879
Bedeutung
Einige Arten der Gattung, besonders die Frühjahrs-Giftlorchel oder Frühjahrslorchel, wurden früher und werden teils heute noch als Speisepilze gesammelt. Davon wird heute allerdings abgeraten, da Vergiftungen beobachtet wurden.
Namen
Der wissenschaftliche Gattungsname ist von altgriechisch gyros (Kreis) und mitra (Mütze) abgeleitet und nimmt auf die mützenartig herabgeschlagenen Hüte der Fruchtkörper einiger Arten Bezug.
Siehe auch
Quellen
Literatur
- Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage. Gattungs-CD. Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg. 2007. ISSN 0932-920X.
- Heinrich Dörfelt, Gottfried Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin. 2001. ISBN 3-827-40920-9.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Nikol, Hamburg. 2005. S. 379. ISBN 3-937-87216-7.
Einzelnachweise
- ↑ Elias Magnus Fries: Summa vegetabilium Scandinaviae 2. 1849. S. 346.
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Gyromitra. Auf: fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 26. Dezember 2009. Abgerufen am 30. Mai 2011.
Kategorie:- Pezizales (Ordnung)
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