Gileppe

Gileppe
Gileppe-Talsperre
Lage: Belgien
Zuflüsse: Hohes Venn
Größere Städte in der Nähe: Eupen
Geographische Lage 50° 35′ 7″ N, 5° 59′ 15″ O50.5852444444445.98756666666677Koordinaten: 50° 35′ 7″ N, 5° 59′ 15″ O
Daten Bauwerk
Bauzeit: 1878 / 1968-1971
Höhe über Talsohle: 64 oder 68 mdep1
Höhe über Gründungssohle: ca. 61 mdep1
Bauwerksvolumen: 260.000 m³ (alte Mauer), 1,433 Mio m³dep1
Kronenlänge: 416 mdep1
Kronenbreite: 11 mdep1
Daten Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 130 hadep1
Speicherraum: 26,5 Mio. m³dep1
Der Sandsteinlöwe, Ansichtskarte um 1910

Die Gileppe-Talsperre ist eine Talsperre in Belgien in der Nähe von Eupen. Der Hauptzufluss ist der im Hohen Venn entspringende gleichnamige Bach. Ihre ursprüngliche Bestimmung war die Regulierung der Brauchwassermengen für die Textilindustrie im Wesertal.

Inhaltsverzeichnis

Staumauer

Die ursprüngliche Staumauer war Europas älteste Beton-Staumauer. Sie wurde durch König Leopold II. am 28. Juli 1878 eingeweiht. Die Wasseraufnahmekapazität des Stausees betrug damals 13 Mio m³, die Fläche 86 ha.

Erhöhung

1953 wurde ein 2,5 Km langer unterirdischer Tunnel gegraben um der Talsperre das Wasser der Soor zuzuführen. 1968-1971 wurde sie um mehr als 10 m (etwa von 47 auf 64 oder 68 m) erhöht und nun nicht mehr als Gewichtsstaumauer, sondern als Steinschüttdamm ausgebaut. Ihre Kapazität beträgt seitdem 26,5 Mio m³ bei einer Fläche von 130 ha. Sie gehört zu einem Trinkwasserverbund mit der Wesertalsperre in Eupen.

Der Löwe

Das Wahrzeichen ist ein 13,5 m hoher und 180 Tonnen (andere Angaben: 130 oder 300 t) schwerer Sandsteinlöwe, der die Dammkrone schmückt und so ausgerichtet wurde, dass er trotzig in Richtung der nur 5 km entfernten preußischen Grenze blicken kann. Der ausführende Künstler war Félix Antoine Bouré. Der Löwe ist aus 186 einzelnen bis zu 7 t schweren Steinblöcken zusammengesetzt.

Tourismus

In den 1970er Jahren beschloss die Provinz Lüttich den Bau eines Aussichtsturmes. Der Bau dauerte wegen finanzieller und politischer Probleme von 1976 bis 1982, danach blieb die Anlage aus den gleiche Gründen bis 1996 ungenutzt. Bei der Inbetriebnahme des Aussichtsturm stellte sich heraus, daß der grösste Teil der Aussicht wegen nicht berücksichtigter Baumhöhen durch Wälder und die Hügel der Umgebung verdeckt wird. Die Betreiber wechselten seit 1997 mehrfach. Seit 2007 liegt der Betrieb des Aussichtsturmes samt Museum und Restaurant in den Händen eines ehrenamtlichen Vereins. Anfang 2008 wurde im Auftrag des Wallonischen Ministeriums für Kultur und Tourismus ein Tourismuscenter mit Museum und Präsentationsraum in Betrieb genommen.

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