Ginnheim

Ginnheim
Wappen von Ginnheim
Wappen von Frankfurt am Main

Ginnheim
Stadtteil von Frankfurt am Main

Karte
Koordinaten 50° 8′ 25″ N, 8° 38′ 50″ O50.1402777777788.64722222222227Koordinaten: 50° 8′ 25″ N, 8° 38′ 50″ O
Fläche 2,7 km²
Einwohner 15.863
Bevölkerungsdichte 5873 Einwohner/km²
Postleitzahl 60431
Vorwahl 069
Website Website
Gliederung
Ortsbezirk 9 – Mitte-Nord
Stadtbezirke
  • 441 - Ginnheim

Ginnheim ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main, der über 15.000 Einwohner zählt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Ginnheim gehört zu den nördlichen Stadtteilen, die an die durchgehende innenstadtnahe Gründerzeitbebauung anschließen. Es ist mit den Stadtteilen Eschersheim im Norden und Dornbusch im Osten städtebaulich verwachsen. Letzterer Stadtteil gehörte bis 1946 zur Hälfte zu Ginnheim und gehört auch heute noch zu dessen Gemarkung. Im Westen schließen – durch das Ginnheimer Wäldchen und den Volkspark Niddatal getrennt – die Stadtteile Hausen und Praunheim an. Heddernheim liegt durch die Nidda abgegrenzt nordwestlich von Ginnheim.

Im Süden bildet die Wilhelm-Epstein-Straße, unter deren Straßendecke der ehemalige Marbach verrohrt verläuft, die Grenze zum jetzigen Stadtteil Bockenheim. Der Teil von Bockenheim, der zwischen besagter Straße und der Bundesautobahn 66 liegt, wird oft fälschlicherweise zu Ginnheim gezählt. Dort befinden sich auch der von der Bevölkerung Ginnheimer Spargel genannte Europaturm und die Zentrale der Deutschen Bundesbank.

Geschichte

Der Name Ginnheim stammt wohl von einem gewissen Genno, dem mutmaßlichen Begründer Ginnheims. 772 wurde Gennenheim (Heim von Genno) anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch genannt. Am 1. April 1910 wurde Ginnheim mit allen übrigen Gemeinden des bisherigen Landkreises Frankfurt in die Großstadt eingemeindet. Bereits ein Jahr später fuhr die erste Straßenbahn von Bockenheim her kommend nach Ginnheim, ab 1911 gab es eine zweite Linie, die vom Dornbusch über die Raimundstraße zur Ginnheimer Schule verlief.

Bethlehemkirche

War Ginnheim jahrhundertelang ein kleines Dorf mit wenigen Familien an der Nidda, so leben heute über 15.000 Einwohner „unter dem Fernsehturm“. Bauprojekte wie die May-Siedlung Höhenblick, die 1926/1927 an der Hügelstraße von der Gemeinnützigen Kriegerheimstätte errichtete Siedlung Friede oder die in derselben Straße nach dem Zweiten Weltkrieg von der Bank deutscher Länder errichtete Siedlung haben den Stadtteil enorm wachsen lassen. Ernst May hat sich 1923 im Höhenblick in der Ludwig-Tieck-Str. 11 ein eigenes Haus gebaut, sein Baudirektor Martin Elsaesser, der unter anderen Bauten die Frankfurter Großmarkthalle schuf, 1925 im Höhenblick 37. Für die Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte entstand 1954/1955 auf 65 Hektar zwischen Raimundstraße und Hügelstraße die Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Siedlung, 17 Gebäude mit 268 Wohnungen. Nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte wurden ihre Wohnungen neu vermietet und die Einwohnerzahl stieg nochmals kräftig an.

1989 fand auf dem heutigen Niddapark-Gelände die Bundesgartenschau statt.

Sehenswertes

Die Bethlehemkirche in Ginnheim ist eine barocke Saalkirche. Ihre Ersterrichtung datiert auf die Jahre 1699/1700. Im Jahre 1910 wurde sie zur Gemeindekirche umgebaut. Der sie umgebende Kirchplatz wurde erst 2003 umgestaltet und erneuert. Beachtenswert ist auch das Anwesen Woogstraße 43 aus dem 17. Jahrhundert, das als baulich gut nachvollziehbare Fränkische Hofreite erhalten ist und unter Denkmalschutz steht. Dort befand sich die erste Bierbrauerei Ginnheims, die aber nicht ganzjährig betrieben wurde.

Verkehr

Ehemaliger Bahnhof Bundesgartenschau

Ginnheim hat Anschluss an die U-Bahn-Linie U1, welche dort ihre Endstation hat. Ebenfalls ist Ginnheim Endstation der Straßenbahnlinie 16 von Offenbach-Stadtgrenze über Sachsenhausen und Hauptbahnhof. Die Buslinien 34, 39 und 64 verbinden Ginnheim mit dem Rebstockgelände, Bornheim, Berkersheim und dem Nordend.

Es wird diskutiert, mit dem viergleisigen Ausbau der Main-Weser-Bahn etwa ab dem Jahr 2008, in der Nähe des jetzigen U-Bahnhofs Niddapark einen zusätzlichen Haltepunkt Frankfurt-Ginnheim zu bauen, der einen Übergang zur U-Bahn-Linie U1 und zur S-Bahn-Linie S6 ermöglichen würde.

Eine Fahrradroute führt von der Nordweststadt zur Innenstadt über die Woogstraße, Raimundstraße und Platenstraße.

Wirtschaft und Handel

Im Stadtteil Ginnheim sind keine Großbetriebe angesiedelt, jedoch viele kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Viele von ihnen haben sich im Gewerbering Ginnheim mit derzeit etwa 55 Mitgliedern zusammengeschlossen, der mit einer eigenen Zeitung Ginnemer Blättche regelmäßig über Ginnheimer Interna, Vereinsleben, Veranstaltungen, Historie berichtet.

Politik

Ginnheim bildet zusammen mit den Stadtteilen Eschersheim und Dornbusch den Ortsbezirk 9. Der Ortsbeirat 9 setzt sich aus 19 Mitgliedern zusammen, der Ortsvorsteher wird bisher stets von der CDU gestellt.

Sonstiges

Ginnheim war auch der Name eines Überseefrachters der URAG (Unterweser Reederei), einer Tochtergesellschaft der Metallgesellschaft in Frankfurt am Main, der 1937 vom Stapel lief. Richard Merton, Sohn des Firmengründers, ließ die Dampfer der URAG nach Frankfurter Vororten benennen. Die erste Ginnheim wurde 1945 durch Luftangriffe versenkt, 1955 wurde die zweite als Erzfrachter auf Linien zwischen Nordwesteuropa, Kanada und den USA in Betrieb genommen. 1971 wurde sie nach Griechenland verkauft und fuhr dann mit neuem Heimathafen Piräus unter dem neuen Namen Eternity.

Schulen

Literatur

Weblinks


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