- Gislebert
-
Gislebert (* um 1150 vermutlich im Hennegau; † 1. September 1224) war der Verfasser des für die Reichsgeschichte wichtigen Chronicon Hanoniense.
Gislebert war Propst von Mons sowie Kanzler und Siegelbewahrer des Grafen Balduin V. von Hennegau. Er war als Vertrauter des Grafen auch mit mehreren politischen Missionen betraut nahm 1184 am Hoftag in Mainz teil. 1193 schied er aus dem Dienst Graf Balduins aus.
Giselbert ist auch der Verfasser des Chronicon Hanoniense (erste Ausgabe von Du Chasteler, Brüssel 1784), das 1086 beginnt und für die Zeit von 1168 bis 1195 sehr ausführliche, teilweise auf eigenes Handeln und Erleben zurückgehende, Mitteilungen über die Geschichte des Hennegaus und des Reiches vermittelt. Bemerkenswert ist auch seine von anderen, mehr stauferfreundlichen Quellen stark abweichende Darstellung der Wahl Friedrich Barbarossas 1152.[1]
Ausgaben
- Gisleberti chronicon Hanoniense a. 1070–1195. In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 21: Historici Germaniae saec. XII.. Hannover 1869, S. 481–601 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
- Léon Vanderkindere (Hrsg.): La chronique de Gislebert de Mons. Brüssel, Kiessling, 1904 (Recueil des textes pour servir a l'étude de l'histoire de Belgique).
Literatur
- Franz-Josef Schmale: Gislebert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 416.
- Th. de Hemptinne: Giselbert von Mons. In: Lexikon des Mittelalters. Band 4, 1989, Sp. 1467f.
Anmerkungen
- ↑ Dazu Odilo Engels: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert. Sigmaringen 1996, S. 71ff.
Wikimedia Foundation.