- Glantschach (Gemeinde Liebenfels)
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Glantschach ist eine Katastralgemeinde und eine Ortschaft der Marktgemeinde Liebenfels, welche zum politischen Bezirk Sankt Veit an der Glan gehört.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Einwohner
Das Haufendorf liegt auf der Talstufe nördlich über dem Glantal zwischen Sankt Veit an der Glan und Feldkirchen. Die Ortschaft zählt 365 Einwohner (2001).
Pfarrkirche
In der Mitte des Dorfes gelegen, ist sie dem heiligen Andreas geweiht und von einer Friedhofsmauer umgeben. Der ersten Kirchengründungsurkunde Kärntens zufolge wurde sie zwischen 958 und 991 erbaut und geweiht. Die Mauern von diesem ersten Bau sind möglicherweise im Langhaus des heutigen Baues erhalten. Im Jahre 1998 erfolgte die Neueindeckung sämtlicher Dachflächen mit Steinplattln.
Bauwerk
Spätgotischer Chor mit zweistufigen Strebepfeilern; hoher spätgotischer Sakristeiturm an der Chorsüdseite, ab dem zweiten Geschoss achteckig, Mauerscharten, achtseitiger Spitzhelm über vier Giebeln mit Segmentbogenarkatur, 18 Jahrhundert. Gemauerter Opfertisch in der Vorlaube. An der Süd-Fassade übermaltes Christophorus-Fresko. Rechts vom Eingang ein römerzeitliches Grabrelief mit der Darstellung eines Schreibers, ein römerzeitlicher Bauquader mit Rankenrelief an der linken Türwange des Sakristeieingangs. Beckiger Weihwasserkessel. Spätklassizistischer Pyramidengrabstein des Peter Kernmayr (gestorben 1843).
Inneres
Im ursprünglich flach gedeckten Langhaus vier-jochiges Kreuzgratgewölbe auf derben Wandpfeilern, 16./17. Jahrhundert. Holzempore mit rundem Orgelerker. Flachbogiger Triumphbogen. Der Chor ist einjochig und hat einen fünfachtel-Schluss, das Netzgratgewölbe wurde im 16. Jahrhundert angebracht. Die Fensteröffnungen sind barock verändert. Die Sakristei im Turmerdgeschoss ist tonnengewölbt.
Einrichtung
Barocker Hochaltar bezeichnet 1745, mit qualitätvollen Schnitzfiguren der Heiligen Andreas, Petrus, Paulus, Katharina, Barbara, Valentin und Josef, Johann Pacher zugeschrieben. Von der gleichen Hand Konsolfigur Johannes Nepomuk, bezeichnet 1743. Volksaltar 1991. Zwei Seitenaltäre Ende 17. Jahrhundert, der linke bezeichnet 1691. Spätgotische Andreasfigur Ende 15. Jahrhundert. Frühklassizistische Vitrine mit geschnitzter Kalvarienberggruppe viertes Viertel 18. Jahrhundert, Zuschreibungen an den Tiroler Anton Huber wie an Reiter aus Friesach.
Karner
Der romanische Rundbau des 12. Jahrhunderts mit Kegeldach liegt südlich der Kirche und weist im Osten eine Rundapsis mit kleinem Rundbogenfenster auf. Beinkammer im Untergeschoss. Patronierte Holzdecke (Rosettenmuster) 16. Jahrhundert Blockaltar. – In der Torlaibung eingemauert die römerzeitliche Grabinschrift für den Sklaven Nigrus, errichtet von seiner Gattin Sura. 1987 erfolgt die Adaptierung als Aufbahrungshalle.
Ehemaliger Pfarrhof
Das Haus mit der „Nummer 1“ ist ein zweigeschossiger Bau unter Walmdach und hat im Nordost-Bereich des ersten Obergeschosses eine verschalte Holzständerkonstruktion mit offener Laube. Über dem West-Portal findet sich die Bezeichnung 1727, Architekturpolychrome aus der Erbauungszeit. Die Räume des Erdgeschosses sind zum Teil gewölbt (Tonnen- und Kreuzgewölbe).
Weblinks
46.74805555555614.268055555556Koordinaten: 46° 45′ N, 14° 16′ O
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