- Gletscherendsee
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Ein Gletscherrandsee oder Gletscherendsee ist ein im Bereich der Grund- oder Endmoräne eines Gletschers entstandenes stehendes Gewässer. Eine flache Hohlform wird durch das fließende Eis der Gletscherzunge ausgeschürft. Die End- und Seitenmoränen bilden einen natürlichen Damm. Durch feine Sedimente werden der Boden und die Endmoräne derart abgedichtet, dass sich das Schmelzwasser des Gletschers in diesem Becken sammeln und nach dem Rückzug der Gletscherzunge einen See bilden kann. Heute werden solche Seen meist durch Regen- und Grundwasser gespeist, in den Alpen weiterhin vom Schmelzwasser der höher gelegenen Gebiete. Die meisten Gletscherrandseen entstanden nach dem Ende der Eiszeit, sie treten aber auch nach dem Abschmelzen heutiger Gletscher auf.
Eine spezielle, postglazial entstandene Seeform ist der Zungenbeckensee.
Gletscherrandseen sind etwa in Nordbrandenburg, den Alpenvorländern und in inneralpinen Becken häufig anzutreffen:
- der Parsteiner See, Grimnitzsee und der Oberuckersee und Unteruckersee
- die Seen des Salzkammerguts, der Ammersee, das Kärntner Seengebiet, und die italienischen Seen vom Garda- bis zum Luganersee im alpinen Bereich
- rezente Beispiele sind der Sandersee am Ende der Pasterze (Großglockner) oder am Triftgletscher (Gadmen)
Zungenbeckensee innerhalb einer glazialen Serie (talseitiges Ende)
Gletscherendsee des Triftgletschers mit Gletschertor (bergseitiges Ende)
Siehe auch
- Eisstausee – ein Gletscherrandsee, der nicht durch die Randmoräne, sondern den Gletscher selbst aufgehalten wird
- Gletschermilch
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