- Glienicke/Nordbahn
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Oberhavel Höhe: 47 m ü. NN Fläche: 4,6 km² Einwohner: 10.270 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 2233 Einwohner je km² Postleitzahl: 16548 Vorwahl: 033056 Kfz-Kennzeichen: OHV Gemeindeschlüssel: 12 0 65 096 LOCODE: DE CLK Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 19
16548 Glienicke/NordbahnWebpräsenz: Bürgermeister: Joachim Bienert (SPD) Lage der Gemeinde Glienicke/Nordbahn im Landkreis Oberhavel Glienicke/Nordbahn ist eine Gemeinde im Land Brandenburg am Nordrand Berlins. Sie gehört zum Landkreis Oberhavel.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Glienicke/Nordbahn liegt an der nördlichen Stadtgrenze Berlins. Der Zusatz Nordbahn beruht auf der Nähe zu der Ende des 19. Jahrhunderts gebauten Eisenbahnlinie Berlin-Stralsund, der Preußischen Nordbahn. Die Gemeinde grenzt im Süden und Westen an den Bezirk Reinickendorf von Berlin (Ortsteile Frohnau, Hermsdorf sowie Lübars). Nördlich liegt die Stadt Hohen Neuendorf und östlich die Gemeinde Mühlenbecker Land. Die Wohnbebauung der Gemeinde ist mit der der Berliner Stadtteile Hermsdorf und Frohnau verwachsen. Zwischen 1961 und 1990 verlief direkt an der Gemeindegrenze zwischen einzelnen Wohngrundstücken die Berliner Mauer und nahm an deren westlichen Ende eine besondere Form an, den sogenannten Entenschnabel. Der Ortskern ist ein typisches Angerdorf der Mark Brandenburg.
Geschichte
Erstmalig erwähnt wird der Ort als Glyneck in den Lehnsregistraturen des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg im Jahre 1412. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das kleine Bauerndorf fast total zerstört. Der Landreiter Ulrich Gärtner berichtet hierzu im Jahre 1654: "Glinike...dieses Dorf ist gantz wueste". Erst ab etwa 1670 begann eine nennenswerte Wiederbesiedelung.
Der Hauptmann von Oranienburg erhielt vom Kurfürsten den Auftrag, einen Krug in Verbindung mit einer Bauernwirtschaft ("Krug") zu errichten. So entstand um 1670 der "Sandkrug", der sogar in Theodor Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg Erwähnung findet, und der erst dem Bau der Mauer weichen musste. Der erste Pächter des Sandkruges hieß Ottemann. Er war zugleich Schulze des Dorfes, welches um 1700 bereits 8 Bauerngehöfte umfasste.
Um 1704 wurde eine evangelische Kirche auf dem Dorfanger erbaut. Sie wurde 1864-65 durch den heutigen Kirchenbau ersetzt. Die Pläne zu dem neoromanischen Gebäude stammen von dem Architekten Georg Gustav Erbkam (1811-1876), einem Freund des bekannten Baumeisters Friedrich August Stüler. Der Bau wurde im Jahr 2008 renoviert.
Großen Einfluss auf die Entwicklung Glienickes hatte der Bau der Nordbahn Berlin-Oranienburg-Neustrelitz im Jahre 1877. Ab ca. 1880 begann die Parzellierung von Feldern; Berliner entdeckten das Dorf zwischen Kindelwald und Kindelsee für die Sommerfrische. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden neue Ortsteile an der Jungbornstraße, der Alten Schildower Straße und im Ortsteil West. Die Einwohnerzahl stieg von 201 im Jahre 1875 über 425 im Jahre 1900 auf 912 im Jahre 1910 an. Bis 1934 erhöhte sich die Einwohnerzahl - insbesondere durch zahlreiche Zuzüge aus Berlin - auf knapp 4000. Nach der Wende nahm die Einwohnerzahl Glienickes stark zu. Im März 2007 wurde der 10.000ste Einwohner begrüßt.
In einer Volksabstimmung 1994 lehnten es die Glienicker ab, sich Berlin anzuschließen und blieben somit eine eigenständige Gemeinde.Politik
Bürgermeister
Joachim Bienert (SPD)
Erstmals gewählt am 19.12.1993
Wiederwahl am: 11.11.2001
Gemeindevertretung
Bei der Wahl zur Gemeindevertretung am 28. September 2008 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 52,4 % folgende Verteilung der insgesamt 22 Sitze:
Glienicker Bürgerliste: 6 Sitze
SPD: 6 Sitze
CDU: 5 Sitze
Linke: 3 Sitze
FDP: 2 Sitze
Die CDU und FDP bilden eine Fraktionsgemeinschaft
Wappen
Beschreibung: Das Wappen der Gemeinde Glienicke/Nordbahn zeigt im gespaltenen und halbgeteilten Schild heraldisch links oben auf rotem Grund einen silbernen Adlerausschnitt mit Kopf und Flügel, heraldisch links unten ein silbernes Leerfeld und heraldisch rechts auf blauem Grund eine goldene Kiefer. Zu beiden Seiten des Stammes ist je eine goldene Ähre angeordnet. In dem Flügel des Adlers ist ein goldener Kleestengel eingefügt.
Hintergrundbild ist ein aus dem Brandenburger Wappen abgeleiteter, farblich veränderter Teil eines silberfarbenen Adlers mit goldenem Kleestengel im Flügel, goldener Zunge und goldenem Schnabel auf rotem Grund in der linken oberen Ecke des Wappens. Die silberfarbene linke untere Ecke des Wappens stellt mit dem Adler einen Teil des Barnimer Wappens dar (obere Hälfte: Adler, untere Hälfte: silberfarben und leer). Die gesamte rechte Hälfte bringt in das Gesamtbild auf blauem Hintergrund die für Glienicke typischen Elemente ein - eine goldfarbene Kiefer für ehemaligen und noch vorhandenen Bestand dieser für die Mark so typischen Baumart und die flankierenden, goldfarbenen Kornähren symbolisieren Glienickes landwirtschaftlich-dörfliche Vergangenheit.
Persönlichkeiten
- Gustav Bauer, ehemaliger Reichskanzler und Ministerpräsident der Weimarer Republik, liegt auf dem Friedhof der Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn begraben.
- Uwe Barschel, ehemaliger Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, wurde am 13. Mai 1944 in Glienicke/Nordbahn geboren.
- Walter Felsenstein (Regisseur) hatte seinen Wohnsitz in Glienicke/Nordbahn
- Toni Krahl von der Rockband City wohnt in Glienicke
- Wolfgang Würfel (Graphiker) hat seinen Wohnsitz in Glienicke/Nordbahn
- Adolf von Trotha (1868-1940), Admiral der kaiserlichen Marine und der Kriegsmarine, liegt auf dem Friedhof der Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn begraben. Er ist Ehrenbürger der Gemeinde.
Baudenkmale
In der Liste der Baudenkmäler in Glienicke/Nordbahn stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.
- Gedenk- und Begräbnisstätte für die Opfer des Faschismus (OdF), auf dem Waldfriedhof
- Gedenkstein von 1980 an der Schulanlage in der Hauptstraße für den jüdischen Kommunisten Karl Neuhof, der im Ort Widerstand gegen die Nazis organisierte und nach seiner Verhaftung 1943 in KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Die Schule legte nach 1990 seinen Namen ab.
- Gedenkstein auf dem Friedrich-Wegner-Platz zur Erinnerung an den Kommunisten Gerhard Weiß, der 1932 beim Plakate-Kleben von einem Nazi ermordet wurde
- Gartenstraße 12 (Wohnhaus)
- Gartenstraße 17 (Bauernhof, bestehend aus Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude)
- Hauptstraße 19 (Rathaus)
- Hauptstraße 63-64 (Schule mit Turnhalle)
- Hauptstraße 70 (Wohn- und Geschäftshaus)
- Hauptstraße (Dorfkirche)
- Karl-Liebknecht-Straße 142-147 (Walter Felsenstein-Anwesen „Marienhof“)
- Hauptstraße: Eingang, Brunnen und die Kapelle des Friedhofs der ev. Kirchengemeinde
Verkehr
Glienicke/Nordbahn ist mit dem Bus der Linie 107 und 809 aus Berlin-Hermsdorf innerhalb von 10 Minuten zu erreichen und von Berlin-Pankow innerhalb von 25 Minuten. Die Gemeinde verfügt über keinen eigenen S-Bahn-Anschluss nach Berlin. Die S-Bahnhöfe Berlin-Hermsdorf und Frohnau sind aber gut per Bus oder zu Fuß zu erreichen. Von dort besteht mit der S-Bahn ein 10-Minuten-Takt, der einen in ca. 25 Minuten zur Friedrichstraße bringt. Zudem besteht ein Anschluss mit dem Bus 809 der OVG nach Hennigsdorf.
Die Autobahnausfahrten Stolpe und Berlin-Waidmannluster Damm sind ca. 5 km von Glienicke entfernt. Den Berliner Autobahnring A 10 erreicht man nach ca. 8 km über die Abfahrten Birkenwerder oder Mühlenbeck.
Weblinks
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