- Glockentierchen
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Glockentierchen Ein Glockentierchen am Beispiel von Vorticella
Systematik Stamm: Wimpertierchen (Ciliophora) Klasse: Oligohymenophorea Unterklasse: Peritrichia Ordnung: Sessilida Unterordnung: Sessilina Familie: Glockentierchen Wissenschaftlicher Name Vorticellidae Ehrenberg 1838 Die Glockentierchen (Vorticellidae) sind eine Familie eukaryotischer Einzeller innerhalb der Wimpertierchen (Ciliophora). Der glockenförmige Zellkörper wird mit dem langen Stiel an einem geeigneten Untergrund befestigt. Diese Protisten kommen einzeln oder in Kolonien vor.
Glockentierchen leben im Süßwasser. Auch wenn dieses verschmutzt ist, trifft man sie dort zahlreich an. Meistens sitzen sie einer Wasserpflanze auf, doch können sie auch die Körper von kleinen und größeren Wassertieren besiedeln. Ausgestreckt sind sie bis über 0,1 Millimeter lang. Ihren Stiel können sie zu einer Spirale zusammenziehen. US-amerikanische Forscher konnten in einem Experiment mit Glockentierchen auf einer rotierenden Scheibe zeigen, dass bei diesem Vorgang eine Zentrifugalkraft (Fliehkraft) überwunden werden kann, die dem 10.000fachen der Gewichtskraft entspricht.
Lebensweise
Glockentierchen ernähren sich hauptsächlich von Bakterien, die sie mit Hilfe eines Wimpernkranzes herbeistrudeln und aufnehmen. Mitunter lösen sie sich vom Untergrund und schwimmen mit rhythmisch schlagenden Zilien (Wimpern) frei umher, um sich bald wieder an einer geeigneten Stelle festzusetzen. Zu den einzeln lebenden Gattungen gehört Vorticella. Eine koloniebildende Gattung ist Carchesium.
Glockentierchen beim Zusammenziehen und Strecken. Links Vorticella campanula, rechts das „Maiglöckchen“ (Vorticella convallaria). Für Vergrößerung bitte auf das Bild klicken. Literatur
- Heinz Streble und Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers. 9. Auflage, Franckh-Kosmos, 2006 ISBN 3-440-08431-0
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