- Glossem
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Ein Glossem ist eine kleinste sprachliche Einheit. Es gibt zwei sehr unterschiedliche Gebrauchsweisen des Begriffs:
- Leonard Bloomfield bezeichnet die kleinste bedeutungstragende Einheit als Glossem. Es dient als Oberbegriff für die (grammatischen) Tagmeme und (lexikalischen) Morpheme. Die vom Glossem getragene Bedeutung selbst heißt Noem.[1]
- In der Glossematik nach Louis Hjelmslev sind Glosseme minimale Einheiten des Sprachsystems. Sie teilen sich auf in phonologische Merkmale auf der Ausdrucksebene (Keneme) und semantische Merkmale auf der Inhaltsebene (Plereme).
Literatur
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4. Aufl., Verlag Kröner, Stuttgart, 2008; ISBN 3-5204-5204-9
- Helmut Glück (Hrsg.): Metzler-Lexikon Sprache. 4. Auflage; Verlag J.B. Metzler, Stuttgart und Weimar, 2010, ISBN 3-476-02335-4
- Winfried Ulrich: Linguistische Grundbegriffe. 5., völlig neu bearbeitete Auflage. Borntraeger, Berlin u.a. (2002), Stichwort: Glossematik. ISBN 3-443-03111-0
Einzelnachweise
- ↑ „Smallest meaningful unit of linguistic signaling: glosseme; the meaning of a glosseme is a noeme“. In: Leonard Bloomfield: Language. Holt, Rinehart and Winston, New York/Chicago/San Francisco/Toronto 1933; Zitat S. 264.
Weblinks
Wiktionary: Glossem – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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