- Gloucestershire Aircraft
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Gloster Aircraft Company war ein britischer Flugzeughersteller.
Am 5. Juni 1917 gründete der Flugzeughersteller Airco das Unternehmen Gloucestershire Aircraft Co. in Cheltenham. Produziert wurden zunächst Maschinen in Lizenz für die Unternehmen Airco, Nieuport und Bristol Aircraft Company mit einem Ausstoß von 45 Maschinen pro Woche bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.
Problematisch an diesem Standort war, dass sich der nächste Flugplatz im sieben Meilen entfernten Hucclecote befand und die Flugzeuge an einen Lastwagen angehängt dort hin transportiert werden mussten. Da die Radlager der Maschinen nicht für diese Rollstrecken ausgelegt waren, liefen sie regelmäßig heiß, und es ist überliefert, dass die Mitarbeiter anfangs auf die Achsen uriniert haben sollen, um die Radlager zu kühlen, später jedoch sind für diesen Zweck Wasserbehälter mitgeführt worden.
1921 erfolgte die Einstellung von Henry Phillip Folland als Chefkonstrukteur dieses Unternehmens, unter seiner Federführung wollte sich das Unternehmen als Hersteller hochentwickelter Flugzeuge präsentieren, um vor allem beim britischen Luftfahrministerium mit erfolgreichen Rennflugzeugen Eindruck zu schinden und in der Folge Aufträge für Militärflugzeugentwicklungen zu erlangen. In der Hauptsache sollten die mit Schwimmern ausgestatteten Maschinen Erfolge in den Rennen der Schneider-Trophy erzielen. Die Rennflugzeuge waren jedoch nur mäßig erfolgreich, und so entwickelte Folland verbesserte Tragflügel für die weiterhin produzierten Doppeldecker des Herstellers.
Zwar entstanden bei Gloucestershire Aircraft auch Neukonstruktionen, doch einerseits waren die Modelle technologisch eher antiquiert und litten andererseits unter ihren eigenwillig gewählten Namen, die oftmals eher seltenen Vögeln (z.B. Grebe = Lappentaucher oder Steißfuß) gewidmet waren. Einen kleinen Erfolg erzielte man mit der Grebe, einer Maschine, die in größeren Stückzahlen (annähernd 100 Maschinen) an die RAF ausgeliefert wurde und von 1924 bis 1929 im Dienst der britischen Luftwaffe stand. 1926 wurde die für viele Auslandskunden nahezu unaussprechliche Firma in Gloster Aircraft Co. geändert. 1927 übernahm Gloster einen Zulieferbetrieb, die Steel Wing Company.
1934 verließ Harry P. Folland das Unternehmen, und Gloster wurde von Hawker Aircraft Ltd. übernommen, jedoch behielt Gloster eine gewisse Eigenständigkeit und firmierte weiterhin als so genannte Gloster-Division innerhalb des Konzerns. Im Jahre 1935 folgte eine weitere einigermaßen kommerziell erfolgreiche Konstruktion, die Gloster Gladiator, ein Jagdflugzeug, das ab 1937 in vielen Verbänden der britischen Luftwaffe Dienst bis zur Ablösung durch die Supermarine Spitfire tat und erfolgreich in eine Vielzahl anderer Länder exportiert wurde.
Einen Namen machte sich Gloster durch Entwicklungen auf dem Gebiet der strahlgetriebenen Flugzeuge. So entwarf Gloster im Jahre 1938 mit der Gloster E.28/39 die Zelle für die von Frank Whittle entwickelte Gasturbine und den ersten Strahljäger der britischen Luftwaffe, die zweistrahlige Gloster Meteor, die ihren Erstflug im Jahre 1943 hatte und noch im Verlauf des Zweiten Weltkriegs Kampfeinsätze flog.
Auch der erste strahlgetriebene Jäger der RAF mit Deltaflügeln, die Javelin, war eine Gloster-Entwicklung. Dieses Flugzeug erlangte im Juli 1954 die Serienreife und war das letzte unter dem Namen Gloster produzierte Modell. 1961 wurden die Unternehmen Armstrong Whitworth und Gloster zusammengefasst und bildeten nunmehr die Whitworth-Gloster-Division des Hawker-Siddeley-Konzerns.
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