- Golay-Code
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Die Bezeichnung Golay-Code steht für zwei eng verwandte Codes, welche eine herausragende Stellung in der Codierungstheorie einnehmen. Sie sind (abgesehen von trivialen Codes und Wiederholungs-Codes) bis auf Isomorphie die einzigen beiden perfekten Codes, die mehr als einen Fehler korrigieren können. Sie sind nach dem Mathematiker Marcel J. E. Golay benannt. In beiden Fällen handelt es sich um einen quadratischen Rest-Code und damit insbesondere um einen zyklischen Code und einen linearen Code.
Der binäre Golay-Code
Der binäre Golay-Code G23 ist definiert als der binäre quadratische Reste-Code der Länge 23. Als linearer Code hat er die Parameter (n,k,d) = (23,12,7). Das bedeutet, dass der Code ein 12-dimensionaler Untervektorraum des 23-dimensionalen Vektorraums
mit der minimalen Hamming-Distanz 7 ist. Es folgt
. Der Code ist also 3-fehlerkorrigierend.
Die Parameter erfüllen die Gleichung
Deshalb ist der binäre Golay-Code G23 perfekt.
Der erweiterte binäre Golay-Code
Hängt man dem binären Golay-Code G23 ein Paritätsbit an, so erhält man den erweiterten binären Golay-Code G24 mit den Parametern (n,k,d) = (24,12,8). Dieser Code ist doppelt gerade, d.h. alle Codewörter haben ein durch 4 teilbares Hamming-Gewicht.
Die Automorphismengruppe des erweiterten binären Golay-Codes ist die Mathieu-Gruppe M24, eine sporadische Gruppe.
Der ternäre Golay-Code
Der ternäre Golay-Code G11 ist definiert als der ternäre quadratische Reste-Code der Länge 11. Als linearer Code hat er die Parameter (n,k,d) = (11,6,5). Das bedeutet, dass der Code ein 6-dimensionaler Untervektorraum des 11-dimensionalen Vektorraums
mit dem Mindestabstand 5 ist. Es folgt
. Der Code ist also 2-fehlerkorrigierend. Auch hier erfüllen die Parameter die oben genannte Gleichung, also ist auch der ternäre Golay-Code G11 perfekt.
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