Goldberg III Gruppe

Goldberg III Gruppe

Goldberg III ist eine zeitgleich mit der späten Horgener Kultur (von Sipplingen), also etwa zwischen 2900 und 2500 v. Chr. in Teilen Bayerns und in Oberschwaben existierende neolithische Kulturgruppe. Vermutlich war sie ähnlich wie die parallele Chamer Gruppe zweiphasig (Alleshausen/Seekirch). Der Name leitet sich von der dritten, auf dem Goldberg bei Riesbürg im Ostalbkreis (nahe Nördlingen) entdeckten, Siedlung ab.

Die Gruppe wird gegenüber der Horgener Kultur als eigenständig angesehen, zeigt aber sowohl Einflüsse dieser Kultur als auch marginale der Becherkulturen. Deutlicher sind jedoch die Einflüsse der Wartberg- sowie der Chamer Gruppe, zu der sie manchmal gezählt wird. Im Jahre 1998 gab es bereits 13 Fundorte mit und 7 ohne "mattengerauhte Ware" vom Typ Goldberg III.

Das Spektrum der Tierknochenfunde weist, in der Tradition des Südwestdeutschen Raumes liegend, starke Schwankungen zwischen Haus- und Wildtieren auf. H. Uerpmann führte dies auf die Schutzjagd (Schutz der Ackerbauflächen) zurück. Angesichts fehlender ähnlicher Befunde in anderen Regionen ist dies aber kaum aufrecht zu halten. Und K.-H Steppan vermutet wohl zu Recht sporadische, klimatisch verursachte Ernteeinbrüche.

Literatur

  • H. Schlichtherle (Hrsg.) 1999, Die Goldberg III Gruppe in Oberschwaben. In Hemmenhofener Skripte I
  • K.-H. Steppan 2004, Zur Ernährungswirtschaft der Goldberg III – Gruppe im nördlichen Federseeried aus archäozoologischer Sicht. In Varia Neolithica III

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Goldberg III-Gruppe — Die Goldberg III Gruppe ist eine endneolithische Kulturgruppe im westlichen Teil Bayerns und in Oberschwaben. Sie bestand gleichzeitig mit der späten Horgener Kultur (Schweiz und Südwestdeutschland) und der Spätphase der ostbayerischen Chamer… …   Deutsch Wikipedia

  • Pfahlbauer — Die Artikel Pfahlbau, Pfahlbausiedlung und Feuchtbodensiedlung überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste archäologischer Kulturen — Diese Liste archäologischer Kulturen ist eine alphabetische Auflistung. Eine geographische oder chronologische Sortierung findet sich hier. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Feuchtbodensiedlung — Feuchtbodensiedlungen sind Ansammlungen von Holzbauten auf feuchtem Untergrund wie Seeufern und Mooren. Inhaltsverzeichnis 1 Bauweise 1.1 Fundament 1.2 Baukörper 2 Geschichtliche Entwicklung …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Bersu — (* 26. September 1889 in Jauer (Schlesien); † 19. November 1964 in Magdeburg) war ein deutscher Prähistoriker. Bekannt wurde er durch Arbeiten zur Grabungsmethodik und durch seine Ausgrabungen auf dem Goldberg (Nördlinger Ries) sowie die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Schussenried — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Seine-Oise-Marne-Kultur — Die Seine Oise Marne Kultur (S O M Kultur) ist eine nach den drei Flüssen benannte Kultur des Endneolithikums (3100–2000 v. Chr.) und der Kupferzeit in Nordfrankreich und Belgien (Megalithanlagen bei Wéris). Sie teilt mit dne Gruppen Kerugou… …   Deutsch Wikipedia

  • Lein — Gemeiner Flachs oder Gemeiner Lein (Linum usitatissimum), Illustration Systematik Kerneudikotyledonen …   Deutsch Wikipedia

  • Ochse — Bauer mit Ochsen in Tamil Nadu im Jahr 1993 Der Begriff Ochse (v. althochdt.: ohso = Samenspritzer; eigtl. Zuchtstier) bezeichnet heute ein kastriertes männliches Rind. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Spätneolithikum — Das Spätneolithikum ist ein von 3500–2800 v. Chr. dauernder Abschnitt der Jungsteinzeit Mitteleuropas. Der Terminus geht auf die heute in Deutschland weitgehend verwendete Fünffachgliederung durch Jens Lüning zurück und folgt auf das… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”