- Gondi
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Gondi Gesprochen in
Indien (Regionen: Maharashtra, Madhya Pradesh, Chhattisgarh, Andhra Pradesh, Orissa) Sprecher 2,7 Millionen Linguistische
Klassifikation- Dravidisch
- Zentraldravidisch
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- Gondi
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- Zentraldravidisch
Offizieller Status Amtssprache von - Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: gon
ISO 639-3: gon (Makrosprache)
Enthaltene Einzelsprachen:
- ggo (Südgondi)
- gno (Nordgondi)
Gondi (Gonḍi) ist eine Mittelindien verbreitete zentraldravidische Sprache. Sie wird von etwa 2,7 Millionen[1] Angehörigen des Adivasi-Volkes der Gond gesprochen. Die Zahl der Gondi-Sprecher liegt damit weit unter der Zahl der tatsächlichen Gond-Bevölkerung, da viele Angehörige dieses Volkes eine Munda-Sprache sprechen oder eine der benachbarten indoarischen Sprachen (Hindi, Marathi, Chhattisgarhi) oder Telugu übernommen haben. Das Verbreitungsgebiet des Gondi verteilt sich auf mehrere Sprachinseln in den Bundesstaaten Maharashtra (im Osten), Madhya Pradesh (Südosten), Chhattisgarh (Westen und Süden), Andhra Pradesh (Nordwesten) und Orissa. Auf Grund des großen, stark zergliederten Verbreitungsgebietes zerfällt Gondi in zahlreiche Dialekte, die untereinander nur bedingt verständlich sind und zu zwei Gruppen, einer nördlichen und einer südlichen, zusammengefasst werden können.
Gondi verfügt über keine nennenswerte Schrifttradition, besitzt aber eine reiche mündlich überlieferte Volksliteratur. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts existierten keinerlei schriftliche Zeugnisse. Ein großes Hindernis bei der Herausbildung einer Schriftsprache stellt bis heute das Fehlen einer Standardvariante dar. Je nach Gegend wird die Devanagari- oder die Telugu-Schrift verwendet. Tatsächlich wird Gondi allerdings kaum geschrieben, stattdessen bedienen sich Schreibkundige einer der größeren Nachbarsprachen.
Einzelnachweise
- ↑ 2.713.790 Sprecher laut der indischen Volkszählung von 2001; Ethnologue gibt für 1997 eine Sprecherzahl von rund 2,6 Millionen an.
Literatur
- Sanford B. Steever: Gonḍi. In: Sanford B. Steever (Hrsg.): The Dravidian Languages. London: Routledge, 1998. S. 270-297
Weblinks
- Dravidisch
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