- Gothaischer Hofkalender
-
Gothaischer Hofkalender hieß eine Buchreihe des Justus Perthes Verlages, benannt nach seinem Verlagsort Gotha und als "Der Gotha" weltbekannt geworden.
Geschichte
Die französische Ausgabe erschien unter dem Titel "Almanach de Gotha". In ihr sind Namensträger und Mitglieder aus Familien des deutschen Adels, über deren Stammlisten und Familienwappen verzeichnet und erschlossen. Darüber hinaus enthielt der Gotha einen ausführlichen statistischen Teil über die souveränen Staaten der Welt, mit Angaben u.a. über Einwohnerzahlen, Staatshaushalte, staatliche Würdenträger, diplomatische und konsularische Beamte, Militärwesen etc.
Der Hofkalender erschien erstmals im Jahr 1763 bei C.W. Ettinger in Gotha unter dem Titel „Gothaischer Hof-Kalender zum Nutzen und Vergnügen eingerichtet“, ab 1785 bei Justus Perthes und wurde bis 1944 durch Neuauflagen mit unterschiedlichen, immer wieder leicht veränderten Titeln – „Gothaischer Genealogischer Kalender“, „Gothaischer genealogischer Hof-Kalender“, „Gothaer Hof-Kalender“ oder „Gothaisches Genealogisches Handbuch des Adels“ – aktualisiert und ergänzt.
Seit 1824 wurden die im „Hofkalender“ aufgeführten Herrscher- und Fürstenfamilien in den drei Gruppen unterschieden:
- aktuelle Souveräne und ihre Häuser
- andere in Deutschland, Frankreich und Italien begüterte Häuser
- durch Ebenbürtigkeit gekennzeichnete, mediatisierte Häuser (Standesherrlichkeit)
Später wurde der „Hofkalender“ noch um die vier Reihen der Taschenbücher der gräflichen Häuser (seit 1825), der freiherrlichen Häuser (seit 1848), der adeligen (uradeligen) Häuser (seit 1900) und der briefadeligen Häuser (seit 1907) erweitert.
Seit 1951 wird die Funktion des Hofkalenders durch das Genealogische Handbuch des Adels aus dem Starke Verlag übernommen.
Siehe auch
Weblinks
-
Wikisource: Gothaischer Hofkalender – Quellen und Volltexte
Wikimedia Foundation.