Alexej Spiridonow

Alexej Spiridonow

Alexei Sergejewitsch Spiridonow (russisch: Алексей Сергéевич Спиридонов, * 20. November 1951 in Leningrad, heute Sankt Petersburg; † April 1998) war ein russischer Leichtathlet, der für die Sowjetunion antrat. Der 1,92 m große und in seiner Wettkampfzeit 117 kg schwere Spiridonow wurde 1974 Europameister und 1976 Olympiazweiter im Hammerwurf.

Spiridonow wurde 1970 mit 64,88 Meter Zweiter der Junioreneuropameisterschaft. 1973 gewann er bei der Universiade erneut Silber. Mit 71,82 Meter lag er 60 Zentimeter hinter Valentin Dmitrijenko. Bei der sowjetischen Meisterschaft wurde er 1973 ebenfalls Zweiter, diesmal hinter Anatoli Bondartschuk.

Auch 1974 wurde er Zweiter der sowjetischen Meisterschaft hinter Dmitrijenko. Bei der Europameisterschaft 1974 in Rom siegte Spiridonow dann erstmals in einem wichtigen Wettbewerb. Mit 74,20 Meter warf er zwanzig Zentimeter weiter als Jochen Sachse aus der DDR, der Weltrekordler Reinhard Theimer wurde Dritter vor Dmitrijenko. Vier Tage später gelang Spiridonow in München mit 76,66 Meter ein Wurf, mit dem er Theimers Weltrekord um sechs Zentimeter übertraf.

Im Mai 1975 wurde sein Weltrekord von Karl-Hans Riehm übertroffen. Bei der sowjetischen Meisterschaft wurde Spiridonow Zweiter hinter Dmitrijenko. Für die Universiade, 1975 ausgetragen als Weltmeisterschaft der Studenten, kehrte Spiridonow nach Rom zurück. Und erneut war er in Rom nicht zu schlagen. Mit 73,82 Meter gewann er vor Walter Schmidt und vor dem 20-jährigen Jurij Sedych. Schmidt verbesserte im August den Weltrekord auf 79,30 Meter.

1976 steigerte Spiridonow seine persönliche Bestleistung auf 78,62 Meter, diese Leistung bedeutete allerdings nicht einmal sowjetischen Rekord, da Sedych mittlerweile 78,86 geworfen hatte. Sedych wurde 1976 auch sowjetischer Meister vor Bondartschuk und Spiridonow. Das Finale bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal wurde zum großen Duell zwischen den Werfern aus der Sowjetunion und den Deutschen aus Ost und West. Spiridonow ging im ersten Versuch mit Olympischem Rekord von 75,74 Meter in Führung, Sedych warf im Zweiten Versuch 77,52 Meter. Spiridonow steigerte sich im letzten Versuch 76,08 Meter und gewann Silber vor Bondartschuk. Die beiden westdeutschen Riehm und Schmidt, sowie Sachse aus der DDR folgten hinter den Medaillenrängen.

1978 wurde Spiridonow noch einmal Dritter der sowjetischen Meisterschaft hinter Sedych und Boris Saitschuk, wurde aber nicht zur Europameisterschaft 1978 entsandt.

Literatur

  • ATFS (ed): USSR Athletics Statistics. London 1988
  • Peter Matthews (ed): Athletics 1999. Surbiton 1999 ISBN 1-899807-047

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lancer Du Marteau — Pour les articles homonymes, voir marteau. Lancer du marteau …   Wikipédia en Français

  • Lancer de marteau — Lancer du marteau Pour les articles homonymes, voir marteau. Lancer du marteau …   Wikipédia en Français

  • Liste von Kriegsfilmen — Es ist teilweise umstritten, welche Spielfilme als „Kriegsfilme“ gelten können. Wie im Hauptartikel Kriegsfilm dargelegt, gibt es die Auffassung, nur die Thematisierung moderner Kriege rechtfertige das Etikett „Kriegsfilm“. Hiervon abweichend… …   Deutsch Wikipedia

  • Hammerwurf — John Flanagan bei den Olympischen Spielen 1908 in London Hammerwurf (auch Hammerwerfen) ist eine Disziplin der Leichtathletik, bei der es einen „Wurfhammer“, heute eine Metallkugel an einem Stahldraht, so weit wie möglich zu schleudern gilt. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Olympische Winterspiele 2010/Eishockey — Bei den XXI. Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver werden zwei Wettbewerbe im Eishockey ausgetragen. Beim Turnier der Männer werden zwölf Mannschaften antreten, das Frauenturnier wird mit acht Nationalmannschaften ausgetragen. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • HK Dinamo Minsk — ХК Динамо Минск Größte Erfolge Weißrussischer Meister 2007 Weißrussischer Pokalsieger 2005, 2006 Aufnahme in die Kontinentale Hockey Liga 2008 Spengler Cup 2009 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter Sankt Petersburgs — Dies ist eine Liste bekannter Persönlichkeiten, die in Sankt Petersburg (1914–24 Petrograd, 1924–91 Leningrad; einschließlich der vormals eigenständigen Orte Kolpino, Komarowo, Krasnoje Selo, Kronstadt, Lomonossow, Pawlowsk, Peterhof, Puschkin,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”