Alfa 156

Alfa 156
Alfa Romeo
Alfa Romeo 156 Limousine (1997–2003)

Alfa Romeo 156 Limousine (1997–2003)

156
Hersteller: Alfa Romeo
Produktionszeitraum: 1997–2005
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Sportwagon, fünftürig
Crosswagon, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6–3,2 Liter
(88–184 kW)
Dieselmotoren:
1,9–2,4 Liter
(77–129 kW)
Länge: 4430−4435 mm
Breite: 1743−1745 mm
Höhe: 1390−1415 mm
Radstand: 2595 mm
Leergewicht: 1305−1610 kg
Vorgängermodell: Alfa Romeo 155
Nachfolgemodell: Alfa Romeo 159
Heckansicht der 156 Limousine
Alfa Romeo 156 Sportwagon (2000–2003)
Alfa Romeo 156 Limousine (2003–2005)
Heckansicht des gelifteten 156
WTTC-Rennversion

Der Alfa 156 ist eine viertürige Mittelklasse-Limousine des italienischen Autoherstellers Alfa Romeo, die von 1997 bis 2005 gebaut wurde. Der davon abgeleitete Crosswagon wurde bis 2007 verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der Alfa 156 gilt als Schlüsselmodell zum wieder erstarkten Markterfolg von Alfa Romeo, nachdem die Marke nach der Übernahme durch Fiat 1986 mit den neuen Modellen zunächst stagnierte. Bereits zwei Jahre nach der Markteinführung machte der 156 über 50 Prozent der gesamten Alfa-Produktion aus.

Verantwortlich für das Design war Walter Maria de’Silva, der u. a. später den Seat Leon sowie den Audi A5 gestaltete.

Der Alfa 156 JTD war das erste Diesel-Fahrzeug, welches mit einer Common-Rail-Einspritzung ausgestattet wurde.

Geschichte

Der 156 erschien im Herbst 1997 als Nachfolger des Alfa 155 als viertürige Stufenhecklimousine, zunächst mit Benzinmotoren von 1,6 bis 2,5 Litern Hubraum (88 bis 140 kW) und Common-Rail-Dieselmotoren mit 1,9 respektive 2,4 Litern Hubraum (77 und 100 kW).

Im Mai 2000 kam das Kombi-Modell Sportwagon auf den Markt. Ab September 2001 leisteten die beiden Dieselmotoren leisteten 85 bzw. 103 kW, da ihre Turbolader ab diesem Zeitpunkt mit einer variablen Turbinengeometrie ausgestattet waren. Am Ende des gleichen Jahres wurde auf der IAA in Frankfurt der sportliche 156 GTA (siehe unten) vorgestellt. In Deutschland wurde dieses Modell ab April 2002 verkauft.

Im März 2002 erfolgte ein leichtes Facelift (neue Felgen, Spiegel und Stoßleisten in Wagenfarbe, neues Armaturenbrett, Kopfairbags serienmäßig in allen Modellen), neuer 2-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit 122 kW (166 PS) ersetzte den bisherigen 2.0 Twin Spark, 2,4-Liter-Diesel leistete jetzt dank optimierter Elektronik 110 kW (150 PS). Ab Ende 2002 war der 1,9-Liter-Diesel mit Vierventiltechnik und 103 kW (140 PS) verfügbar.

Im September 2003 folgte ein Tiefgreifenderes Facelift mit größerem Kühlergrill. Erscheinen eines 129 kW (175 PS) starken Fünfzylinder-Dieselmotors und verbessertes Fahrwerk. Der GTA war von diesen Änderungen nicht betroffen.

Ab März 2004 wurde das Sondermodell TI („Tourismo Internationale“) und Crosswagon angeboten. Im November 2004 folgte der Sportwagon Q4 mit Allradantrieb und höher gelegter Karosserie.

Ende September 2005 wurde der Alfa 156 durch den Alfa 159 abgelöst.

Wie schon die Vorgängermodelle Alfa 75 und Alfa 155 wurde der 156 von Claus Theo Gärtner, dem Filmdetektiv Matula in der Krimiserie Ein Fall für Zwei gefahren.

Motoren

Benziner

Modell Zylinder Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit
1.6 TS 16V 4 1598 cm³ 88 kW (120 PS) 144 Nm 1997–2005
1.8 TS 16V 4 1747 cm³ 103 kW (140 PS) 163 Nm 2000–2005
1.8 TS 16V 4 1747 cm³ 106 kW (144 PS) 169 Nm 1997–2000
2.0 TS 16V 4 1970 cm³ 110 kW (150 PS) 182 Nm 2000–2002
2.0 TS 16V 4 1970 cm³ 114 kW (155 PS) 187 Nm 1997–2000
2.0 JTS 16V 4 1970 cm³ 122 kW (166 PS) 206 Nm 2002–2005
2.5 V6 24V 6 2492 cm³ 140 kW (190 PS) 222 Nm 1997–2000
2.5 V6 24V 6 2492 cm³ 141 kW (192 PS) 218 Nm 2000–2005
3.2 V6 GTA 6 3179 cm³ 184 kW (250 PS) 300 Nm 2002–2005
  • TS = Twin Spark (Doppelzündung)
  • JTS = Jet Thrust Stoichiometric (Benzindirekteinspritzung)

Diesel

Modell Zylinder Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit Bemerkung
1.9 8V JTD 4 1910 cm³ 77 kW (105 PS) 255 Nm 1997–2000
1.9 8V JTD 4 1910 cm³ 81 kW (110 PS) 255 Nm 2000–2001
1.9 8V JTD 4 1910 cm³ 85 kW (115 PS) 275 Nm 2001–2005
1.9 16V JTD M-Jet 4 1910 cm³ 103 kW (140 PS) 305 Nm 2003–2005
1.9 16V JTD M-Jet 4 1910 cm³ 110 kW (150 PS) 305 Nm 2004–2007 nur als Sportwagon und Crosswagon
2.4 10V JTD 5 2387 cm³ 100 kW (136 PS) 305 Nm 1997–2000
2.4 10V JTD 5 2387 cm³ 103 kW (140 PS) 304 Nm 2000–2001
2.4 10V JTD 5 2387 cm³ 110 kW (150 PS) 305 Nm 2001–2003
2.4 20V JTD M-Jet 5 2387 cm³ 129 kW (175 PS) 385 Nm 2003–2005

Auszeichnungen

Der 156 gewann im Laufe der Zeit zahlreiche internationale Auszeichnungen. Zu ihnen zählen die Titel Car of the Year 1998, Auto Europa 1 - 1998, Best Compact Executive 1998 und The car that I prefer 2000.

Crosswagon Q4

Der Alfa Romeo Crosswagon ist ein allradgetriebener Kombi des italienischen Autoherstellers Alfa Romeo. Er basierte in seiner ersten Version auf dem Alfa 156 Sportwagon und kann zu den SUVs gezählt werden.

Sein Fahrwerk ist gegenüber dem normalen Sportwagon um 6,4 cm höher gelegt und verfügt somit über deutlich mehr Kontrolle im leichten Gelände und mehr Übersicht auf der Straße, allerdings ohne den Anspruch zu stellen, ein vollwertiger Geländegänger zu sein. Der Wagen verfügt serienmäßig über eine neuartige Antriebsschlupfregelung (ASR) und den Alfa-eigenen Allradantrieb "Q4" und kann somit auch im Grenzbereich besser unter Kontrolle gehalten werden. Das Aussehen übernimmt der Crosswagon von seinem Bruder, dem Sportwagon, erkennbar ist er jedoch an der rundumlaufenden Kunststoffschutzverkleidung, dem höher gelegten Fahrwerk und durch einige Änderungen im Innenraum. Auch in puncto Fahrverhalten ist der Crosswagon Q4 eher sportlich orientiert und verfolgt somit auch die Philosophie der Traditionsmarke Alfa Romeo weiter.

Motorenvarianten:

  • 1,9-l-Vierzylinder Dieselmotor mit 110 kW/150 PS und 305 Nm maximalem Drehmoment, 6-Gang-Schaltgetriebe

GTA-Version

In Anlehnung an die berühmte GTA-Baureihe (Giulia Sprint GTA, GTA 1300 Junior) hat Alfa Romeo im Jahr 2002 auch vom Modell 156 eine GTA-Version herausgebracht.

Der 156 GTA, der als Limousine und Sportwagon erhältlich war, zeichnete sich durch eine noch sportlichere Optik, andere Innenausstattung und vor allem Motorisierung aus. Der 156 GTA erhielt die letzte Ausbaustufe des Arese-V6-Motors („der letzte echte Alfa-Motor“).

Im 156 GTA hat dieser Motor folgende technische Daten:

  • V-Stellung, vorne quer, 6 in 60 Grad
  • Hubraum: 3179 cm³
  • Leistung: 184 kW/250 PS

Diese Motorisierung ermöglicht folgende Fahrleistungen:

  • Höchstgeschwindigkeit: > 250 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 6,3 s

Die offiziell angegebenen Verbrauchswerte:

  • städtisch: 18,1 l
  • außerstädtisch: 8,6 l
  • gemischt: 12,1 l

Optional ist der GTA mit der Selespeed-Schaltung erhältlich, die aber ebenfalls gegenüber der „normalen“ Selespeed-Schaltung modifiziert und verbessert wurde. Serienmäßig ist ein 6-Gang-Schaltgetriebe.

Der GTA wurde nur mit dem ersten Gesicht der 156er-Reihe gebaut: Während die anderen Modelle mit dem Facelift den großen Grill (Scudetto) erhalten haben, bleibt dem GTA der kleine Originalgrill.

Der in die Jahre gekommene V6-Motor des GTA hat in diesem Modell (sowie dem 147 GTA, 166, GTV, Spider und GT) seinen letzten Einsatz. Verantwortlich für das Ende dieses Motors ist, neben seinem Abgas- und Verbrauchsverhalten, sicher auch die aufwändige Produktion mit entsprechend hohen Kosten.

Weblinks


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