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Thomas Gratt (* 21. Februar 1956; † 29. März 2006) war Aktivist der Terrororganisation Bewegung 2. Juni und Mitbegründer der Arbeitsgruppe Politische Prozesse/Politische Gefangene (APG).
Leben
1977 war Thomas Gratt maßgeblich an der Entführung des österreichischen Unternehmers Walter Palmers beteiligt, für die er im Februar 1979 im Wiener Strafprozess namens der Bewegung 2. Juni die Verantwortung übernahm. Er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, von denen er mehr als vier Fünftel verbüßte, ein Gnadengesuch zu stellen lehnte er ab. In der Justizanstalt Stein inszenierte er Theaterstücke wie Don Juan oder König Ubu.
Noch in Haft veröffentlichte er unter dem Pseudonym Buster C. Daniels den Lyrikband ÜBERSETZUNG (Beiheft Nr. 26 der Zeitschrift sturzflüge, Bozen 1989). Nach Haftende war er Gast im Maison des Écrivains Étrangers et des Traducteurs, in dessen Verlag im deutschen Original sowie in französischer Übersetzung durch Didier Viaud der Roman La mise en corps (Edition MEET, Saint-Nazaire 1995) erschien. Weil er zuviel über seine Tätigkeit berichtete, wurde er 1982 während seiner Haftzeit aus der RAF ausgeschlossen.
Im Dokumentarfilm Keine Insel (Regie: Alexander Binder und Michael Gartner), der im Oktober 2006 auf der Viennale erstmals gezeigt wurde, arbeitete Thomas Gratt die Geschichte der Entführung auf. Noch vor Fertigstellung beging er Selbstmord.
Quellen
Weblinks
Personendaten NAME Gratt, Thomas KURZBESCHREIBUNG Aktivist der Bewegung 2. Juni GEBURTSDATUM 21. Februar 1956 STERBEDATUM 29. März 2006
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